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Mercer Österreich: Diskussion über den Rechnungszins

Die Pensionsverpflichtungen österreichischer Unternehmen steigen langsam an während Anleiherenditen weiter sinken. Die Defined Benefit Obligations (DBO) könnten dabei sogar um bis zu 30% steigen, stellte Mercer Österreich fest.

Laut dem internationalen Rechnungslegungs- standard IAS19 müssen Firmen „high quality“-Unternehmensanleihen heranziehen, um den Rechnungszins festzulegen. Experten haben sich geeinigt, dass darunter Anleihen bis zu einer Note von AA zu verstehen sind.

Allerdings hat sich der AA-Anleihenmarkt in der Eurozone seit 2010 durch massive Herabstufungen halbiert und dieser Trend geht weiter.

Die Rechnungslegungsvorschriften besagen, dass in Märkten, die keine ausreichende Markttiefe im Segment von qualitativ hochwertigen Unternehmensanleihen aufweisen, die Rendite von Staatsanleihen herangezogen werden muss.

Man müsse sich gegebenenfalls bald mit der Frage auseinandersetzen, ob der AA-Anleihenmarkt  in der Eurozone nicht mehr ‚tief’ genug sei, so Mercer Österreich in einer Aussendung.

Wenn Unternehmen im österreichischen Börsenindex ATX zum Beispiel die Renditen österreichischer Staatsanleihen heranziehen müssen, die deutlich unter jener von AA-Anleihen liegt, würde das zu einem Anstieg der Verpflichtungen um 30% oder 1,2 Mrd. Euro führen, berechnete Mercer weiter.

Im Moment liegen die DBOs aller ATX-Unternehmen bei 4,1 Mrd. Euro.

Mercer schlägt vor, die allgemein anerkannte Definition von „high quality“ Anleihen auf A-Ratings auszuweiten, um die Volatilität in den Pensionsverpflichtungen zu verrin- gern.

Allerdings werden die Verpflichtungen auch dann steigen, wenn die Unternehmen nicht auf Staatsanleihen als Benchmark für den Rechnungszins zurückgreifen müssen, so die Beraterfirma.

Seit Jahresbeginn sind die Durchschnittsrenditen in der Eurozone um rund einen Prozentpunkt gefallen, was einen Anstieg der Verpflichtungen um 15% beziehungs- weise 600 Mio. Euro für die ATX-Unternehmen bedeutet.