Insgesamt verloren die 30 Top-Unternehmen des deutschen Börsenleitindex letztes Jahr rund 13 Mrd. Euro ihrer Pensionsvermögen. Nach Berechnungen von Mercer reicht die Ertragsspanne dabei von -36,7% bei der Deutschen Börse bis zu +5,2% bei der Deutschen Telekom, abhängig vor allem vom Risiko, dass bei der Kapitalanlage eingegangen wurde.
Über drei und fünf Jahre blieben die meisten Pensionspläne jedoch positiv, wie Herwig Kinzler, Vorstand im Investment Consulting von Mercer Deutschland, erläutert. Das Beratungsunternehmen hat sich alle öffentlich zugänglichen Daten in den Jahresberichten der Konzerne angesehen und daraus die Entwicklungen der Pensionsvermögen abgeleitet.
Obwohl es in Deutschland keine Verpflichtung zur Ausfinanzierung von Pensionsplänen gibt, gehöre es mittlerweile zur „guten Praxis“ für die meisten DAX-Unternehmen, aber auch mittelständische Betriebe, ein CTA einzurichten, einen Pensionsfonds, eine versicherungsbasierte Ausfinanzierung oder eine Kombination daraus.
Deshalb bewegen sich die Deckungsgrade der Pensionsvermögen der DAX-Unternehmen derzeit zwischen 0,3% beim Stahlproduzenten Salzgitter über 16% bei der Deutschen Telekom bis hin zu über 100% bei der Deutschen Bank.
Für die Untersuchung teilte Mercer die Unternehmen in drei Kategorien je nachdem wie viel Risiko in der Kapitalanlage eingegangen wurde. Obwohl einige im höheren Risikobereich vergangenes Jahr teilweise Verluste im zweistelligen Bereich verzeichneten blieben alle bis auf die Deutsche Börse über fünf Jahre positiv mit kumulierten Erträgen zwischen 6% und 30% wobei die Mehrheit am oberen Ende dieser Ertragsspanne liegt.
Stahlproduzent ThyssenKrupp (+35,3% mit einem hohen Risikoprofil) und die Deutsche Bank (+33,9% mit einem niederen Risikoprofil) sind jene Firmen mit den besten Erträgen ihrer Pensionsvermögen über den langen Zeitraum.
Die Deutsche Börse ist auch über die fünf Jahre mit 22,7% im Minus, aber Kinzler merkte an, dass auch eine Fünf-Jahresbetrachtung nur eine kleine Stichprobe sei, da die meisten Pläne auf 30 Jahre ausgelegt seien. Er merkte an, dass Liability Driven Investments von einigen Firmen als Lösung dafür überlegt werden, die Auswirkungen von 2008 auf das Portfolio einzudämmen.
Einige Firmen gingen bereits jetzt wieder in Aktien zurück oder investierten in Wandelanleihen, um zumindest ein begrenztes Aktienrisiko in die Veranlagung zurückzuholen, so Mercer. Insgesamt sei der Prozess der Ausfinanzierung von Pensionsplänen in Deutschland durch die Krise zwar verzögert worden, der generelle Trend, CTAs einzusetzen gehe aber weiter, ist Kinzler überzeugt.