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MetallRente: Versicherungsförmige Pläne nicht für jeden das Maß der Dinge

Die MetallRente hat in ihrem Pensionsfonds eine Zielallokation für Aktien von 80%, denn dieser Durchführungsweg sei der passendste für junge Leute, erläuterte Heribert Karch, Geschäftsführer der MetallRente, bei der diesjährigen Union Investment Risikomanagement Konferenz.

„Eine unsere Prinzipien ist, dass wir jedem Kunden eine Risiko-adäquate Pensionsvorsorge bieten”, sagte Karch. „Einige Menschen müssen sich auf eine gesicherte Minimalrente verlassen können, andere können mehr Risiko vertragen und 25-jährige mit einer 30-jährigen Ansparphase kann zwei Krisen wie die des letzten Jahres überstehen.“

Als der MetallRente-Chef bei der Konferenz erläuterte, dass sein Pensionsfonds derzeit knapp 50% in Aktien investiere und die Zielallokation bei 80% liege, ging ein ungläubiges Raunen durch die Menge.

Kurz zuvor war unter den Anwesenden eine Umfrage durchgeführt worden, die zeigte, dass rund die Hälfte der Investoren plant, die Aktienquote über die nächsten Monate zu erhöhen, wobei die derzeitige Durchschnittsallokation unter deutschen institutionellen Investoren bei rund 20% liegt.

Karch hielt fest, dass die MetallRente den Pensionsfonds „sehr aggressiv“ aufstellen will, weil es am deutschen Markt eine starke Dominanz von versicherungsförmiger Pensionsvorsorge gebe, die ihre Berechtigung habe und für einige Versicherten „Risiko-adäquat“ sei, aber vor allem für junge Leute nicht.

Er fügte hinzu, dass viele Pensionsfonds-Anbieter nicht die vollen Freiheiten, die per Gesetz für diesen Durchführungsweg bei der Investition erlaubt sind. Viele Anbieter bleiben sehr konservativ, wobei diese Vorsicht teilweise gerechtfertigt ist, weil eine Mindestgarantie gegeben werden muss.

Bei der MetallRente liegt diese bei rund 2,5%, weil es sich um einen Pensionsfonds mit neueren Verträgen handelt. Im März diesen Jahres, als die Märkte einen neuerlichen Tiefpunkt erreichten lag die fünf-Jahresrendite des Pensionsfonds bei 3,1%.

Das Geheimnis liege darin, zwischen Vermögensverwaltern zu diversifizieren und nicht den stärksten Anbieter am Markt zu finden, sondern den Durchschnitt der besten Anbieter. Die MetallRente hat außerdem eine Regel, die die Aktienquote absenkt, sobald die Märkte unter ein gewisses Niveau fallen. So hatte der Pensionsfonds während der Krise eine Allokation von 10% in dieser Anlageklasse.

Karch erläuterte, dass der Fokus auf „rule-based“ Mandaten und weg von diskretionären Mandaten durch die Krise noch verstärkt wurde, weil dies „Einschätzungsrisiken“ verringere. „Während der Krise war alles pro-zyklisch und alles korrelierte – anti-zyklisches Verhalten funktionierte in der Krise nicht – aber die Frage ist welche gesetzliche Basis und welche Vermögensverwaltungs-Regeln helfen können, die Verluste in Grenzen zu halten und hier möchte ich mich nicht auf die Instinkte von Vermögensverwaltern verlassen,“ so Karch.

Ein weiterer Fokus der MetallRente, der durch die Krise neuen Auftrieb bekommen hat, ist ethisches und nachhaltiges Veranlagen, weil Firmen, die solche Kriterien in Betracht ziehen, „weniger unkalkulierbare Risiken“ bergen.