Laut Hadasch sind Diskussionen um mögliche strengere Investmentgrenzen im baV-Bereich nicht das Problem. „Diejenigen, die jammern, nutzen die Gesamtallokationsgrenzen nicht einmal – der Betrachtungszeitraum sollte diskutiert werden“, so Hadasch, dessen Pensionskasse ein Vermögen von knapp 800 Mio. Euro verwaltet.
Er hielt fest, dass Pensionskassen „unter dem Stresstest viel mehr leiden“, denn diese zwingen sie zu zyklischen Investitionen. Laut Hadasch würde es viel mehr Sinn machen den Versorgungseinrichtungen mehr Möglichkeiten für anti-zyklische Investitionen zu bieten.
„Wenn die Finanzaufsicht erlaubt hätte im Frühjahr 2009 mehr in Aktien zu investieren, dann würden die Kassen jetzt bombig dastehen“, so Hadasch. Die Nestle Pensionskasse gewährt für 2009 eine Nettoverzinsung von 10% nach -5% im Jahr 2008 und 6% 2007.
In diesem Jahr plant die Kasse die internationale Diversifikation auszuweiten, unter anderem mit einem stärkeren Fokus auf Emerging Markets, um „ein bisschen von Europa und den USA wegzukommen“, erläuterte Hadasch.
Er sagte auch, dass der Fonds bei seiner Hedgefonds-Allokation von 5% bleiben werde, auch wenn sich herausgestellt hat, dass diese Assetklasse „langfristig mehr korreliert als angenommen“.
Auf lange Sicht hofft Nestle die Struktur seiner betrieblichen Altersversorgung zu vereinfachen und auf die Pensionskasse und den im vergangenen Jahr neu gegründeten Pensionsfonds zu reduzieren.
Im Pensionsfonds wurden 100 Mio. Euro aus dem CTA und 160 Mio. Euro aus der Rückdeckungskasse zusammengeführt. Diese wird mit rund 40 Mio. Euro weitergeführt, bis sie aufgelöst werden kann.
Laut Hadasch war einer der Gründe für Nestle einen Pensionsfonds einzurichten, da im CTA aufgrund der kurzen Restlaufzeit keine langfristigen Investitionen wie Immobilien mehr getätigt werden konnten.