Wer als institutioneller oder privater Investor in Private Equity Dachfonds investieren möchte, kann sich inzwischen wissenschaftlich fundiert Klarheit über die unterschiedlichen Anlageoptionen verschaffen. Der Bundesverband Alternative Investments e.V. (BAI) und die European Business School (ebs) haben gemeinsam einen detaillierten Due Diligence Fragebogen entwickelt, welcher sich an deutsche und internationale Private Equity Dachfondsgesellschaften richtet.
Die primäre Zielsetzung dieses mehrseitigen Fragebogens besteht darin, besonders institutionellen Investoren durch einfache und vergleichbare Kriterien einen möglichst vollständigen Überblick über einzelne Dachfonds zu geben. Hierdurch wird für den Anleger Transparenz im Bereich der Private Equity Dachfonds erzielt.
Der zweistufig aufgebaute Katalog erhebt auf übergeordneter Ebene Angaben zur Managementgesellschaft. Dazu gehören detaillierte Unternehmensinformationen, die beispielsweise die Eigentümerstruktur oder das Qualifikationsprofil des Managements betreffen. Auf der nach gelagerten, zweiten Ebene sollen spezifische Charakteristika der bereits emittierten Dachfonds erfasst werden. Hierunter fallen Fragen zur Kostenstruktur und zu Renditeeigenschaften der Dachfonds, deren Zielinvestments sowie u. a. Fragen, die auf die Asset Allocation und den Prozess der Strategieentwicklung abzielen. Das standardisierte Format des Fragenkatalogs erlaubt es im Nachgang wissenschaftliche Auswertungen durchzuführen, und so diese Anlageklasse aus unterschiedlichen Blickwinkeln genauer betrachten zu können.
In diesem Kontext ist geplant, dass die ebs Statistiken und Benchmarks erarbeitet, die wiederum Investoren und über wissenschaftliche Studien auch der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden sollen.
Kennzahlenstudie liefert Benchmarks für Investoren
Wie bereits der Hedgefonds-Fragebogen des BAI wird der Private Equity Due Diligence Fragebogen dem Investor kostenlos zur Verfügung gestellt. Interessierte Investoren können direkt beim BAI eine kostenlose elektronische Version des Fragenkatalogs unter <link>info@bvai.de anfordern (siehe Graphik Step 1). Dieser wird dann vom potentiellen Investor – gegebenenfalls individuell modifiziert, d. h. beispielsweise mit Zusatzfragen versehen – an Private Equity Dachfondsanbieter geschickt (Step 2).
Um verschiedene wissenschaftliche und industrierelevante Fragen beantworten und die kontinuierliche Weiterentwicklung des Fragenkatalogs gewährleisten zu können, wird eine zweite, anonymisierte Fassung des Fragebogens den ausgewählten Private Equity Dachfonds zugesandt. Diese verkürzte Version enthält keine auf den spezifischen Private Equity Dachfonds hinweisenden Informationen und wird ebenfalls ausgefüllt an den potentiellen Investor zurück übermittelt (Step 2).
Seitens der ebs wird diese, vom Investor an die ebs weitergeleitete, anonymisierte Version dazu genutzt, verschiedene kennzahlenbasierte Benchmarks zu entwickeln, die Aufschlüsse über die Private Equity Dachfondsindustrie ermöglichen sollen (Step 3). Mit der Durchführung einer Pilotstudie (Step 0), im November 2006, soll darüber hinaus eine erste Datenbasis generiert werden, mittels der für den Investor relevante Informationen erhoben und die Investitionsentscheidung fundierende Auswertungen bereitgestellt werden. Gleichzeitig soll diese Studie dazu dienen, die Akzeptanz des Due Diligence Fragenkatalogs auszuloten und eventuelle Adjustierungen im Fragedesign vorzunehmen.
Als eine weitere Leistung ist geplant, dass Investoren auf Anfrage die generierten Benchmarkdaten von der ebs anfordern können (Step 4). Dies eröffnet den kennzahlenbasierten Vergleich potentieller Investments dieser Anlageklasse.
