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NSN Pension Trust: „Bittere Pille“ der niedrigeren Renditen in Kauf nehmen

Niedrigere Renditen aus alternativen Anlagen, J-Curve-Effekte und aktives Management wurden bei institutionellem Investorengipfel in Wien diskutiert.

Die „bittere Pille der niedrigeren Returns muss man einfach in Kauf nehmen“, so Thomas Friese, Vorstandsvorsitzender beim NSN Pension Trust auf einer institutionellen Investmentkonferenz in Wien.

„Auch bei den alternativen Anlagen sind die besten Zeiten vorbei“, sagte er beim ersten Altersvorsorge- und Investorengipfel organisiert von Barbara Bertolini für Institutionelle aus Deutschland, Österreich und der Schweiz vergangenen Freitag.

Aber er betonte, das es „weiterhin wichtig ist, in dieses Segment zu investieren“ auch wenn das Risiko vielleicht nicht adäquat bezahlt werde.

Per Jahresende 2015 hatte der NSN-Pension Trust, die frühere Vorsorgeeinrichtung der Nokia-Siemens-Networks Joint-Ventures und nun der Pensionsfonds für Nokia in Deutschland, rund 20% seiner ca. 1 Mrd. Euro in alternative Anlagen investiert.

In derselben Diskussionsrunde rief Hubertus Theile-Ochel, Managing Partner bei der Münchner Boutique Golding Capital Partners für alternative Anlagen, Investoren dazu auf, „alternative Anlagen zum Teil ihrer Strategischen Asset Allokation“ zu machen. „Auch wenn es anfangs nur ein kleiner Teil ist, um den Lernprozess zu beginnen.“

Er erläuterte, dass der sogenannte J-Curve-Effekt, der durch Vorabgebühren für die meisten alternativen Anlagen entsteht, „nicht notwendig“ sein. Die Lösung seien Gebühren, die auf tatsächlich investiertes Vermögen und nicht auf zugesagte Mittel verrechnet werden.

Allerdings hielt Marcus Klug, CIO bei der österreichischen Bundespensionskasse, die Vorsorgeeinrichtung für Bundesbedienstete, fest, dass er „alternative Anlagen viel opportunistischer betrachtet“ und keine fixe Summe festgelegt hat, die jährlich entsprechend allokiert werden muss.

„Wir warten darauf, dass das richtige Investment ‚vorbeischwimmt’“, so Klug dazu. Außerdem erläuterte er, dass alternative Anlagen „ein sehr breiter Bereich“ seien und damit „schwer in einen Korb zu werfen“.

Derzeit hat die Bundespensionskasse, die aktuell rund 700 Mio. Euro verwaltet, rund 12% in alternative Anlagen investiert. Die Mitgliedschaft in der Vorsorgeeinrichtung ist für alle Bundesbediensteten, die nach 1999 in diesem Bereich zu arbeiten begonnen haben, verpflichtend.

Dietmar Lehmann, CIO bei der deutschen Volkswagen Stiftung, sagte bei der Konferenz, dass er „ziemlich ernüchtert und desillusioniert“ sei, was aktives Management betrifft.

„Es gibt dann immer wieder einmal einen Grund, warum die bunten Folien doch nicht geklappt haben“, so Lehmann, der für die Stiftung derzeit rund 3 Mrd. Euro verwaltet. Er fügte hinzu, dass derzeit ein weiterer Versuch scheitere, aktives Management im Small Cap-Segment einzuführen, auch mit einem neuen Manager: „Wir haben den Manager nach drei Jahren ausgewechselt aber auch der neue wird nach rund einem Jahr den Erwartungen nicht gerecht“, so Lehmann abschließend.