Foundation | Welcome

Menu


Österreich: Generali Unternehmenspensionskasse wird transferiert

Die Konsolidierung am österreichischen Pensionskassenmarkt geht weiter. Die Tochter der Generali-Versicherungsgruppe wird ihre Unternehmenspensionskasse an einen überbetrieblichen Anbieter auslagern, nämlich an die Bonus Pensionskasse, die derzeit rund 500 Mio. Euro verwaltet.

Generali ist mit 12,5% Miteigentümer an der Bonus Gruppe, gemeinsam mit der Zürich Versicherung (87,5%). Der Vorsorgedienstleister umfasst neben einer Pensionskasse auch eine Vorsorgekasse (für Abfindungsansprüche) und das Beraterunternehmen Concisa.

Die Zusammenführung ist noch nicht offiziell, wurde aber in der Einladung zur Hauptversammlung der Generali Pensionskasse AG erwähnt.

Sie wird auch von diversen Marktteilnehmern inoffiziell bestätigt. Bonus sagte gegenüber unserer Redaktion man könne vor Abschluss der Transaktion kein Kommentar abgeben.

Das könnte noch in diesem Jahr der Fall sein, gemeinsam mit der Integration der Victoria Volksbanken Pensionskasse.

Die Bonus Gruppe hatte im Sommer den Zuschlag für die 660 Mio. Euro schwere Pensionskasse erhalten, mit der sie das verwaltete Vermögen mehr als verdoppeln wird, sobald der Kauf finalisiert ist.

Mit der Auslagerung der Generali Pensionskasse ist die Zahl der echten Unternehmenspensionskassen in Österreich nun auf fünf geschrumpft: Energieanbieter EVN, Halbleiterhersteller Infineon, Autounternehmen Porsche, die Sozialversicherungsanstalt SVA und die Österreich-Tochter von IBM.

Über die vergangenen Jahre haben andere Unternehmen wie Shell, Unilever, der Energieanbieter Verbund und die Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) ihre Pensionskassen an überbetriebliche Anbieter ausgelagert.

In den meisten Fällen war zunehmende Komplexität in der Regulierungslandschaft und dem Asset Management der Grund für diesen Schritt.

Allerdings sind andere kleine Pensionskassen, wie die EVN, einen anderen Weg gegangen. Sie sind zwar im Unternehmen verblieben, werden aber von einem größeren Anbieter, in diesem Fall die VBV, verwaltet.

Unterdessen wurde Anfang November ein Symposium zum Thema Pensionen im österreichischen Nationalrat, der großen Kammer des Parlaments, veranstaltet.

Bernd Marin, Pensionsexperte und Direktor der Webster Universität in Wien, sagte den Abgeordneten, dass „Pensionskassen attraktiver werden müssen“, um Menschen mehr Chancen für ein Zusatzeinkommen in der Rente zu bieten.

Er rief die Regierung dazu auf, die Obergrenze an steuerlich geförderten Zusatzzahlungen zu Pensionskassen durch Angestellte aufzuheben.

Außerdem verlangte er flexiblere Investmentregeln für Pensionskassen.

Darüber hinaus sollten alle Kollektivverträge die Möglichkeit der Einrichtung einer Pensionskassenlösung beinhalten – eine Forderung, die der Fachverband der Pensionskassen (FVPK) regelmäßig vorbringt.