Gerüchte über einen möglichen Verkauf der rund 845 Mio. Euro an verwaltetem Vermögen in der Siemens Pensionskasse und der Siemens Vorsorgekasse für Abfertigungsgelder (Abfindungen) hatten sich schon eine Zeit lang verbreitet.

Nun hat die Valida Gruppe, die ein Vermögen von rund 4,7 Mrd. Euro an Pensions- kassen- und Abfertigungsgeldern verwaltet, in einem öffentlichen Ausschreibungs- verfahren den Zuschlag bekommen.

Mit dem Verkauf wächst die Valida Pensionskasse von 3,76 Mrd. Euro auf nunmehr 4,44 Mrd. Euro basierend auf den letzten Jahresendzahlen für beide Pensionskassen.

Die Valida Plus Vorsorgekasse wächst von knapp über einer Mrd. Euro auf 1,12 Mrd. Euro.

In einer Pressemitteilung hielt Siemens fest, dass ein „rechtlich stark verändertes und dynamisches Umfeld“ die Firma dazu bewogen habe, die Pensionskasse zu verkaufen, die 1998 gegründet worden war.

Das österreichische Parlament hatte jüngst eine Reform beschlossen, die einen erheb- lichen administrativen Mehraufwand für die Pensionskassen mit sich bringen wird.

Nach Zustimmung der Behörden wird ein Abschluss des Verkaufs für Herbst erwartet, die Siemens Pensions- und Vorsorgekasse werden jedoch zunächst als rechtlich eigenständige Unternehmen innerhalb der Valida Gruppe bestehen bleiben.

Eine Valida-Sprecherin bestätigte gegenüber IPE, dass alle Mitarbeiter der Siemens Kassen übernommen werden, und das Stefan Eberhartinger seine Rolle als Vorstand behalten wird.

Mit dem Verkauf geht auch das Siemens Beratungs-Unternehmen SIELOG System- logistik an die Valida.

Für die Valida Gruppe ist das die dritte große Übernahme einer Betriebspensionskasse in Österreich in den vergangenen zwei Jahren:

*Vor wenigen Wochen hatte die österreichische Shell-Tochter bekannt gegeben ihre rund 850 Mitglieder starke Pensionskasse mit einem verwalteten Vermögen von rund 255 Mio. Euro per 2013 an die Valida übertragen zu wollen.

*Im Jahr 2010 wurden rund 250 Mio. Euro an Vermögen aus der Unilever Pensions- kasse an die Valida übertragen, die damals noch unter dem Namen ÖPAG firmierte.

Der Verkauf ist ein weiterer Schritt der Siemens AG in ihrer Konzentration auf das Kerngeschäft, die vor zwei Jahren auch den Verkauf des hauseigenen Asset Management Unternehmens Innovest an Macquarie beinhaltet hatte.