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Österreich: Statistik zeigt große Unterschiede bei der PK-Performance

Neue Daten, von Mercer Austria zusammengetragen, zeigen eine weite Streuung der Erträge österreichischer Pensionskassen im Jahr 2012, aber sie scheinen ähnliche Interessen in Sachen Diversifizierung zu haben.

Für 2012 erwirtschafteten alle 17 österreichischen Pensionskassen im Durchschnitt 8,4%, wobei die 11 betrieblichen Pensionskassen 9,23% erzielten und die überbetrieblichen 8,28% laut der Statistik des Banken-Dienstleisters Österreichische Kontrollbank (OeKB).

Insgesamt bieten die Pensionskassen 170 sogenannte Veranlagungs- und Risikogemeinschaften (VRG) an, je nach dem Risikoappetit ihrer Kunden. Aber unter dem neuen Pensionskassengesetz haben viele Pensionskassen begonnen, diese Unter-Portfolien umzustrukturieren und ein Lebensphasenmodell einzuführen.

Detaillierte Daten, die von Mercer Austria gesammelt und von IPE vorab eingesehen wurden, zeigen eine breite Streuung in den offenen VRG auf der gleichen Risikoebene – ausgenommen jene der VBV, die ihre Daten nicht veröffentlicht hat.

Der beste Performer bei den sogenannten „aktiven“ Portfolios, also mit einer Aktienquote zwischen 32% und 40%, war die APK, die 11,74% erwirtschaftete, gefolgt von der Allianz mit 10,04%, während die Victoria Volksbanken PK in dieser Kategorie nur 6,9% erwirtschaftete.

Bei den sogenannten „konservativen“ Portfolios mit einer Aktienquote zwischen 16% und 24%, erwirtschaftete die Allianz 9,49% in einem Portfolio mit dieser Risikostruktur, aber nur knapp über 6% in einem anderen. Bei der Bonus Pensionskasse erwirtschafteten diese Portfolios 7,2% und 6,8%.

Valida und Victoria Volksbanken bieten beide neuen Kunden „defensive“ Portfolios, in denen der Aktienanteil unter 16% liegt. Diese Portfolios erwirtschafteten jeweils 5,97% und 5,7% bei den beiden Pensionskassen.

Michaela Plank, Principal bei Mercer Austria, kommentierte die Zahlen und hielt fest, dass 2012 ein „schwieriges Jahr“ für Veranlagungen war.

„Entgegen allen Erwartungen konnte auch auf der Anleihenseite bei richtiger Aufstellung eine gute Performance generiert werden“, so Plank gegenüber IPE.

Für 2013 erwartet sie weitere Zuflüsse in Unternehmensanleihen, die auch 2012 bereits gefragt waren, aber sie stellte auch fest, dass die Pensionskassen schneller in Aktien gehen als noch im vergangenen Jahr.

Fidelity Worldwide Investments hat angefangen, das institutionelle Geschäft in Österreich aufzubauen und stellte gleich zu Beginn gesteigertes Interesse in High-Yield-Anleihen fest: „High Yield ist im 
Moment sehr interessant und wird es auch noch eine Zeit lang bleiben, da es attraktive Erträge als Teil eines stabilen „Income“-Portfolios liefert,“ so Adam Lessing, verantwortlich für das Österreich-Geschäft bei Fidelity, gegenüber IPE.

Ein weiteres Thema, das sich laut Lessing derzeit „gut verkauft“ in Österreich, sind Dividenden, ebenfalls als Teil der „Income“-Strategie, die Investoren jetzt implementieren, und die auch das Thema Emerging Markets umfasst.

Weniger Einstimmigkeit unter den Pensionskassen gibt es in der Frage der vorgeschlagenen Wohnbauförderungsfinanzierung, für die die regierende ÖVP die Pensionskassen heranziehen will.

Andreas Zakostelsky, Obmann des Fachverbandes der Pensionskassen (FVPK), hieß die Idee willkommen, da Sicherheit bei den Investitionen für die Pensionskassen an Bedeutung gewonnen habe und Wohnbauförderung genau in dieses Risikoprofil passe.

Günther Schiendl, CIO bei der VBV Pensionskasse, wies die Idee zurück, da Wohnbauförderung nicht genug Ertrag für die Pensionskassen und ihre Mitglieder bringe.