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ÖSTERREICH: Valida spricht sich für obligatorische zweite Säule aus

Andreas Zakostelks, Geschäftsführer der Valida Holding, ist überzeugt, dass mit Hilfe eines Obligatoriums in der betrieblichen Altersvorsorge bis 2020 der Anteil der Mitglieder der zweiten Säule auf 80% angehoben werden kann.

Derzeit liegt die Mitgliederzahl in der baV bei rund 20% der arbeitenden Bevölkerung in Österreich. Grundsätzlich ist die Stimmung gegen die Pensionskassen, die zu einem großen Teil rein beitragsorientiert sind, jedoch auf einem Tiefpunkt, nachdem durch die Renditeeinbrüche Pensionen gekürzt werden mussten.

Trotz dieser negativen Stimmung schlägt Zakostelsky jetzt die Schaffung einer obligatorischen zweiten Säule vor, um die ausreichende Altersversorgung der Bevölkerung zu sichern – eine Forderung, von der sein Vorgänger Johannes Ziegelbecker vor drei Jahren gesagt hatte, dass Österreich dafür noch nicht reif sei.

„Obligatorium ist definiert als ‚Verpflichtung‘, so gesehen gibt es aus meiner Sicht in sozialpolitischer und volkswirtschaftlicher Betrachtung in Österreich bereits ein ‚moralisches‘ Obligatorium, betriebliche Vorsorge bzw. Betriebspensionen einzuführen“, so Zakostelsky. Diese ergebe sich aus der unternehmerischen Verantwortung gegenüber den Mitarbeitern aber auch aus der sozialpolitischen Verantwortung.

Darüber hinaus sei es aber auch sinnvoll, „ein gesetzliches Obligatorium anzudenken.“„Die Politik hat die Verantwortung, die Bevölkerung nicht in Unwissenheit zu lassen und vorrangiges Ziel muss sein, Altersarmut zu vermeiden“, so der Chef der Valida Holding, die unter anderem die frühere ÖPAG Pensionskasse umfasst.

Er hält fest, dass es genau diese steigende Zahl an Pensionisten sein werde, deren Kaufkraft die Wirtschaft in Zukunft stärken kann. „In der gesetzlichen Ausgestaltung eines Obligatoriums sollte in der Ansparphase ein hohes Maß an Flexibilität eingeräumt werden, um möglichst viel Kapital für eine Pension ansparen zu können“, betont Zakostelsky. „Die Sensibilisierung der Öffentlichkeit für den Bedarf nach ergänzender Altersvorsorge muss von politischer Seite forciert werden. Denn das öffentliche Pensionssystem wird – insbesondere für die Mittelsicht und mit fortlaufender Bezugsdauer (Pensionsanpassungen unter Inflation) – künftig immer weniger leistungsfähig sein.“