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Österreichische Pensionskassen verzeichnen 2011 Verluste

Im Durchschnitt haben die österreichischen Pensionskassen im vergangenen Jahr ein Ergebnis von -3% erzielt. Einige planen nun eine Ausweitung ihres Investmentuniversums.

Nach einem positiven Jahr 2010 – mit 6,45% Ertrag – konnten sich die 17 Pensionskassen nicht von einem negativen ersten Halbjahr 2011 erholen, insbesondere weil der ATX in diesem Jahr 34,87% verlor.

Andreas Zakostelsky, Obmann des österreichischen Fachverbandes Pensionskassen (FVPK), hielt fest, dass -3% „ein sehr achtbares Ergebnis in einem schwierigen Jahr“ sei. Er fügte hinzu, dass die meisten Pensionskassen nahe an diesem Durchschnitt performed hätten.

Der 10-jährige Durchschnitt seit 2002 liegt bei 2,7% und seit der Einführung der Pensionskassen 1991 bei rund 5,5% p.a.

Von den insgesamt rund 15,5 Mrd. Euro veranlagten Vermögen waren gut 25% in Aktien (davon 19% ungehedged) investiert und laut Zakostelsky haben die Pensionskassen den Aktienanteil aktiv vom Jahresendwert 2010 bei 34% abgesenkt.

Weiterhin sagte er, dass praktisch keine Investitionen in Eurozonen-Anleihen außerhalb des Kerngebietes mit Frankreich, den Niederlanden, Österreich, Deutschland und Finnland getätigt worden seien.

Um die Zahl der Einkommensquellen für stabile Erträge zu erweitern, denken laut dem FVPK-Obmann einige Pensionskassen darüber nach, in „gemeinnützige Wohnbauprojekte“ zu investieren, also entweder Pflegeheime oder Wohnbauanleihen und zwar vielleicht schon im zweiten Quartal dieses Jahres.

Solche heimischen Anlagen, „die man anfassen kann“, könnten nicht nur stabile, wenn auch niedrige Erträge liefern, sondern sie wirkten vielleicht auch weniger Angst einflößend auf Pensionskassenmitglieder als Investitionen in den anonymen Kapitalmärkten, so Zakostelsky.

Bereits im vergangenen Jahr hatte die größte österreichische Pensionskasse, die VBV, gegenüber IPE bestätigt, dass sie in Pflegeheime in Deutschland investiert, um dort „eine Expertise in dieser Anlageform aufzubauen“, die zu einem späteren Zeitpunkt vielleicht in Österreich eingesetzt werden könnte.

Bei der Pressekonferenz des Fachverbandes hielt Zakostelsky auch fest, dass die geplanten Änderungen des Pensionskassengesetzes, die im Frühjahr dem Parlament vorgelegt werden sollen, „alle mehr oder weniger vorteilhaft“ für die rund 800.000 Pensionskassenmitglieder seien.

Er hofft auch, dass dadurch einige der rund 80% jener Österreicher, die noch keinen Pensionskassenvertrag haben, überzeugt werden.