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Österreichischer Pensionskassenverband will verpflichtendes System

Die Performance für 2016 lag bei 4,17%, die Mitgliederzahl bei rund 900.000.

 

Die österreichische Regierung solle eine „verpflichtende Pensionskassenlösung“ in die derzeitigen Verhandlungen zu einem „Generalkollektivvertrag“ einbeziehen. Das forderte der österreichische Fachverband für Pensionskassen (FVPK) vor Journalisten heute in Wien.

Vor wenigen Tagen hatte der österreichische Bundeskanzler Christian Kern (SPÖ), seine Pläne für einen solchen allgemein gültigen Tarifvertrag vorgelegt.

In seiner traditionellen Pressekonferenz zu Jahresbeginn begrüßte der FVPK diese Idee und rief Kern dazu auf, eine verpflichtende Pensionskassenlösung anzudenken.

Allerdings muss der Sozialdemokrat Kern noch seinen Koalitionspartner, die konservative ÖVP, von seinen Plänen überzeugen.

„Wir würden eine verpflichtende Pensionskassenlösung auf Ebene des ‚Generalkollektivvertrags’ empfehlen und jede Branche kann dann individuelle Details selbst regeln“, so Andreas Zakostelsky, Obmann des FVPK.

Derzeit ist die überwiegende Mehrheit der rund 400.000 österreichischen Firmen in über 800 Kollektivverträgen organisiert. Nur für wenige Branchen gibt es keinen Kollektivvertrag. Durch die Pflichtmitgliedschaft sind 98% der österreichischen Arbeitnehmer über solche Tarifverträge abgedeckt.

Nur in 69 dieser Verträge gibt es Klauseln, um die Schaffung einer betrieblichen Pensionskasse zu erleichtern und nur eine Handvoll beinhaltet eine verpflichtende bAV-Lösung.

Für 2016 zeigen die vorläufigen Statistiken der 11 österreichischen Pensionskassen einen Anstieg der Mitgliederzahl auf rund 900.000 Erwerbstätige (inklusive Rentner), ein Plus von 5,5% im Jahresvergleich.

Insgesamt gab es laut den offiziellen Statistiken in Österreich mehr als 4 Mio. Erwerbstätige, sowohl angestellt als auch selbständig.

Von den 15.000 Unternehmen, die bereits eine Pensionskassenlösung aufgesetzt haben, ist nur eine Minderheit aus dem KMU-Segment.

Allerdings betont Zakostelsky, dass diese kleineren Unternehmen anscheinend den Nachholbedarf erkannt haben.

„Im vergangenen Jahr lag der Anteil der KMU bei den Neuverträgen bei 88%,“ so der Obmann.

Vor allem über die vergangenen drei Jahre, seit der Novelle des Pensionskassengesetzes (PKG), hatte der Fachverband seine Informationskampagnen bei den KMU intensiviert.

„Was auch geholfen haben könnte, war das ‚Pensionskonto’“, fügt Zakostelsky hinzu. Dabei handelt es sich um eine Information der Regierung, die 2014/15 versandt wurde, um die Österreicher wissen zu lassen, wie viel sie aus der staatlichen Pension erwarten werden können.

Die durchschnittliche Performance der 11 österreichischen Pensionskassen betrug im vergangenen Jahr 4,17% - deutlich mehr als die 2,32% im Jahr 2015. Die durchschnittliche Aktienquote lag bei rund 30%, verglichen mit 28,2% im Jahr davor.

Die langfristige Durchschnitts-Performance liegt bei 5,57% für die vergangenen fünf Jahre und 5,53% für die letzten 26 Jahre seit die ersten Pensionskassen eingerichtet wurden.