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Pensionseinrichtungen zahlen zu viel für Investment Manager

Einrichtungen der betrieblichen Altersvorsorge (bAV) zahlen oft zu viel an Managementgebühren, besonders bei Mandaten für alternative Investments. Dies stellten die Schweizer Beraterfirma c-alm und Peter Woolley von der London School of Economics (LSE) unabhängig voneinander bei der diesjährigen Herbsttagung der Arbeitsgemeinschaft für betriebliche Altersversorgung (AbA) in Köln fest.

„Kosten erklären rund ein Fünftel der Differenz in der Performance“, stellte Ueli Mettler, Partner bei c-alm, fest. Die Beraterfirma war vom Schweizer Sozialministerium (BSV) beauftragt worden, einen genaueren Blick auf die Vermögensverwaltungskosten der zweiten Säule zu werfen.

Als Gastredner bei der AbA-Herbsttagung präsentierte er Details aus der Studie und berichtete den Anwesenden, dass c-alm „einen klaren Zusammenhang zwischen höheren Kosten und niedrigeren Nettorenditen“ herausgefunden habe.

Die Beraterfirma stellte fest, dass vor allem alternative Anlagen hohe Kostentreiber sind, da sie im Schnitt nur 7% der Portfolios ausmachen, aber für 37,2% der Kosten für die Vermögensverwaltung verantwortlich zeichnen.

Mettler sprach sich jedoch gegen weitergehende Investmentrestriktionen für Pensionskassen aus, da „die Verantwortung für Investitionen beim Stiftungsrat liegen sollte, der ja auch für die Performance  verantwortlich ist“.

Allerdings hielt er fest, dass der Regulator es in der Hand habe, „die Transparenz von Produkten und Investitionen zu erhöhen“ und dass derzeit „die Investoren Informationsasymmetrien teuer bezahlen“.

Mettler riet institutionellen Investoren, Skaleneffekte zu nutzen statt Portfolios zu überdiversifizieren, da diese Maßnahme gemeinsam mit der Neuverhandlung von Mandaten bis zu 25% der Kosten einsparen könne.

Zu performance-abhängigen Gebühren erläuterte er, dass diese praktisch eine vom Investor begebene Option darstellen und dementsprechend bewertet werden müssen.

In seiner Rede war Paul Woolley, früher Vorstand der GMO Woolley Vermögensverwaltungsgesellschaft und danach Stifter eines Lehrstuhls für „Study of Capital Market Dysfunctionality an der LSE, etwas direkter. Er sieht Gebühren als einen der Hauptfaktoren, die für die niedrigen Erträge der vergangenen Jahre verantwortlich sind.

„Der Hauptertrag von Hedgefonds ging an deren Besitzer, nicht an deren Kunden, die Glück hatten, wenn sie überhaupt etwas bekommen haben“, so Woolley.

In Private Equity Investments gebe es „versteckte Kosten“ und Rohstoff-Investitionen seien „unethisch“, so der ehemalige Fondsmanager.

In seinem „Manifesto for Giant Funds“ verdammt er alternative Investitionen und performanceabhängige Gebühren. Er ruft institutionelle Investoren dazu auf, ihre Denkweisen radikal zu ändern.

„Performanceabhängige Gebühren verstärken nur das moralische Gefahrenpotential und sollten, wenn sie angewendet werden, nur über einen längeren Zeitraum von 3-5 Jahren gerechnet werden“, erläuterte Woolley.

Auch schade eine marktnahe Bewertung, da sie zyklisch ist und Langzeit-Investoren eine kurze Sichtweise aufdränge.

Er ist überzeugt, dass „sich die Märkte stabilisieren werden, wenn genügend Fonds diesen Ratschlägen folgen“.