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Pensionskassen auf der Suche nach einem guten Chance/Risiko-Profil

Risiko ist eine gute Ertragsquelle, wenn man es sich leisten kann, waren sich Vertreter diverser Pensionskassen bei der Swiss Pensions Conference einig.

„Es gibt keinen risikolosen Ertrag, nur ertragsloses Risiko“, sagt Peter Blum, zuständig für die taktische Veranlagung und Research beim Fonds der Schweizer Unfallversicherung SUVA, der derzeit 40 Mrd. CHF verwaltet und auch Pensionen an Berufsunfähige und Hinterbliebene auszahlt.

Er hält fest, dass er „lieber ein bisschen mehr Risiko eingeht, als unzureichende Erträge zu erzielen“, sagt aber auch, dass die SUVA genügend ausfinanziert ist, um solche Risiken einzugehen.

„Wenn man genug Reserven hat, dann ist eine höhere Aktienquote eine gute Lösung – leider haben wir nicht genug Reserven“, so Yvan Lengwiler, stellvertretender Vorsitzende der Veranlagungskommission der Pensionskasse Basel-Stadt, dessen Pensionskasse eine Finanzspritze zur Ausfinanzierung erhalten hat.

„Man kann Risiko eingehen, wenn man es sich leisten kann“, stimmt Christoph Ryter, Geschäftsführer der Migros Pensionskasse, zu.

Und Markus Hübscher, Chef der SBB-Pensionskasse, betont, dass Risiko nicht per se schlecht sei und dass höhere Erträge nur von mehr Risiko, nicht aber von Stabilität kommen.“

Natürlich stimmen die Pensionskassenvertreter überein, dass Risiko entsprechend belohnt werden muss, aber die Meinungen darüber welche Risiken ausreichend belohnt werden, gingen auseinander.

Blum arbeitet sich für seinen Fonds gerade in die Thematik der Staatsanleihen von Schwellenländern in Lokalwährung ein. Seit einigen Jahren ist der SUVA-Fonds bereits über das High-Yield-Portfolio in Schwellenländer-Staatsanleihen, die in harten Währungen wie Euro oder Dollar ausgegeben werden, investiert.

Hübscher bestätigt ebenfalls, dass seine Pensionskasse in Schwellenländeranleihen investiert ist, und dass sich diese Investitionen gut entwickelt haben. „Sie sollten Teil eines jeden gut diversifizierten Portfolios sein“, so Hübscher.

Aber Marco Bagutti, Chef der Schweizer Auffangeinrichtung AEIS, ist nicht überzeugt: „Jeder spricht über Schwellenländeranleihen, aber wenn zu viel Geld in eine einzelne Anlagekategorie fließt, dann stellt sich die Frage wie nachhaltig das ist.“

Außerdem glaubt Bagutti nicht, dass die Investition in Fremdwährungen eine Risikoprämie für Investoren in Schweizer Franken beinhaltet, nachdem die Währung im Ausland als sicherer Hafen gilt.

Lengwiler sichert die Aktieninvestitionen seiner Pensionskasse „opportunistisch“ ab, hat aber alle nicht-CHF Anleihen ausgeschlossen.

„Wir glauben an die Zinsparität, also gibt es keinen Grund in andere Märkte zu gehen, außer der höheren Liquidität, aber eine Pensionskasse kann mit ein bisschen weniger Liquidität zurecht kommen“, erläuterte Lengwiler.

Als „extrem unattraktiv“ bezeichnete er die Ausgabe von sogenannten Coco-Anleihen (contingent convertibles) durch die Schweizer Banken UBS und Credit Suisse als Teil des Stabilisierungsplans der Regierung. Investoren können diese Anleihen nur in Aktien umwandeln, wenn der Aktienkurs der Bank unter ein bestimmtes Niveau gefallen ist.

„Es ist eigentlich eine Anleihe aber wenn es der Bank schlecht geht, dann bekommt man Aktien und dann ist man an einer Bank beteiligt, der es eigentlich nicht so gut geht“, so Lengwiler.