Foundation | Welcome

Menu


PK SBB nutzt kleinen Yen- und Dollar-Anteil zur Risikoreduktion

Die Investmentstratege der Schweizer Pensionskasse sieht „Währungen als eigene Assetklasse“

Die Schweizer Pensionskasse für die Bundesbahnen, die PK SBB; die 16,7 Mrd. Schweizer Franken (rund 15 Mrd. Euro) verwaltet, lässt einen kleinen Teil des Exposures zum japanischen Yen und dem US-Dollar ungehedged.

„Bis zu einer gewissen Grenze reduzieren beide Währungen das Risiko in unserem Portfolio“, erläuterte Roger Kunz, Leiter Investment Research bei der PK SBB, bei der fünften Swiss Pensions Conference, die von der CFA Society Switzerland veranstaltet wurde.

Das Währungs-Exposure im Portfolio setzt sich nach Absicherung aus 85,2% Schweizer Franken, 6,9% US-Dollar, 2,6% Euro und 1,1% japanische Yen sowie 2,8% Schwellenländerwährungen zusammen. Dazu kommen noch einige kleineren Währungen.

Aber Kunz betonte, dass oberhalb einer gewissen Grenze – „für den Yen ist das in unserem Fall knapp über 2%“ – der Diversifikationseffekt und die Risikominimierung durch das Volatilitätsrisiko der Währung aufgehoben werden.

Deshalb sind auch die Positionen für Euro und US-Dollar bei jeweils 2% und 6% gedeckelt – mit 100 Basispunkten Schwankungsbreite in jede Richtung.

„Fremdwährungen müssen als eigene Assetklasse gesehen werden und das Portfolio muss aktiv positioniert sein, um das Risiko/Rendite-Profil zu optimieren“, so Kunz.

Er betonte, die PK SBB „optimiert ihre Fremdwährungspositionen nur zur Risikominimierung, aber nicht zur Währungsspekulation“.

Kunz führte weiter aus, dass es „keine Risikoprämie“ in Währungsabsicherungen und –Investmentstrategien gebe und dass es langfristig „auf der Ertragsseite ein Nullsummenspiel“ sei.

Ähnlich argumentierte kürzlich Fidelity, die in einer Studie herausfanden, dass sich „zwischen 1990 und 2015 der Euro/US-Dollar-Wechselkurs nur um 0,9% pro Jahr“ verändert hat.

Das Fazit der Investmentfirma: „Währungseffekte zwischen Euro und US-Dollar haben langfristig nur geringe Auswirkungen.“

Um die optimale Positionierung für das PK SBB-Portfolio zu finden haben Kunz und sein Team nicht nur die Assetseite einbezogen, sondern auch die Verpflichtungen als Short-Position.

Abgesehen vom leichten Exposure zu Yen, Euro und US-Dollar lässt Kunz auch Schwellenländerwährungen ungehedged, obwohl „sich das über die vergangenen Jahre nicht bewährt hat“.

„Aber die generelle Annahme bleibt aufrecht, dass diese Länder und ihre Währungen langfristig noch Raum für reale Aufwertungen haben, basierend auf Produktivität und internationaler Wettbewerbsfähigkeit“, erläuterte er.

Australische und Kanadische Dollar sowie Britische Pfund werden wegen ihrer hohen Korrelation und Volatilität komplett abgesichert.

Generell betonte Kunz, dass es noch immer zu wenig wissenschaftliche Untersuchungen zu Währungsrisiken in institutionellen Portfolien gebe.

„Zusammen mit Aktien, weil diese schon ein höheres Risikoprofil haben, macht das Fremdwährungsrisiko nur einen kleinen Teil des Gesamtrisikos aus, aber bei Anleihen kann das Fremdwährungsrisiko bis zur Hälfte ausmachen“, erläuterte er.

„Also ist die Korrelation zwischen Währungen und Anleihen viel höher als mit Aktien“, so Kunz abschließend.