Bislang war der 1982 durch die Pleite der AEG entstandene Schaden von rund 0,5 Mrd. Euro der bislang größte Einzelfall, den der Pensionssicherungsverein mit Sitz in Köln verkraften musste. Peter Doetsch, Geschäftsführer von Mercer, erklärte dagegen in der FTD, er erwarte eine Belastung aus der Arcandor-Pleite von deutlich über 1 Mrd. Euro. Der PSV-Beitrag könne dadurch von heute 0,18% des Kapitalwerts der abgesicherten Betriebsrenten auf bis zu 0,60% explodieren.
Arcandor hat zwar einen Teil der Verpflichtungen für Betriebsrenten in einen externen Pensionsfonds (CTA) ausgelagert. Doch steht hier aktuell ein CTA-Vermögen von offiziell 2,1 Mrd. Euro einer Betriebsrentenverpflichtung von mehr als 3 Mrd. Euro gegenüber. Spannend, so Mercer-Mann Doetsch, sei hier, wer das CTA abwickeln werde. „Es gibt keine Erfahrung damit, was mit einem CTA bei einer Insolvenz geschieht. Wir betreten hier Neuland“, erklärt auch PSV-Vorstand Hoppenrath.
Für Hoppenrath stellt sich zudem die Frage, wie werthaltig das Arcandor-CTA überhaupt ist. Schließlich waren zum Ende des dritten Quartals vergangenen Jahres gut zwei Drittel in Arcandor-Vermögenswerten angelegt und nur das verbleibende Drittel in Bank- und Fondsanlagen.