Wichtig, so Ole Jakob Wold, Chief Investment Officer und Quant-Spezialist bei ABN Amro Asset Management, sei dabei insbesondere auch die Art der Daten, mit denen die quantitativen Prozesse gefüttert werden. Verwende man hier nur Datenmüll, so könne am Ende des Prozesses auch nur ein schlechtes Ergebnis herauskommen, so Wold. Im Rahmen des Modells werden beispielsweise bei ABN Amro 60 verschiedene Faktoren pro Titel im Investmentuniversum ausgewertet, die im System durch ein Ranking zu einer Investmententscheidung aggregiert werden. Das monatlich durchgeführte Rebalancing des Portfolios sorgt dabei im Jahresverlauf für eine Umschlagshäufigkeit von 1.
Eine Ziffer die auch Tobias Klein, geschäftsführender Gesellschafter bei der auf quantitative Modell spezialisierten Frankfurter Investmentboutique First Private Investment Management bestätigte. Dabei seinen allerdings die Broker Fees bei quantitativ orientierten Managern denkbar klein. Schließlich werde beispielsweise kein Research von den Brokern bezogen, die Dienstleistung bestehe hier ausschließlich aus dem reinen Ausführungsprozess der Orders. Auch Klein arbeitete in seinem Vortrag die Vorteile eines klar regelgebundenen quantitativen Modells heraus, das situative Entscheidungen wie bei aktiven Managern vermeide. Im Rahmen des jeweils neuen Screenings des Investmentuniversums werde dabei das Portfolio immer neu konstruiert. Nur was im jeweiligen Fall wieder auf der Kaufliste stehe, bliebt im Portfolio, so Klein. Ein lapidares Halten nicht performender Titel sei dabei ausgeschlossen.
Doch nicht nur die Suche nach Alpha mittels quantitativer Investmentprozesse stand im Mittelpunkt der Frühstücksseminare. Großes Interesse bestand auch am Thema Wertsicherungskonzepte, das Peter Flöck von der Universal-Investment-Gesellschaft anhand der quantitativen Möglichkeiten CPPI bzw. VaR präsentierte. Gerade die volatilen Tage Ende Februar bzw. Anfangs März hätten gezeigt, wie wichtig eine Absicherung des Portfolios gegen starke Korrekturen bzw. Kursrückgänge sei, so Flöck. Besonders gut ist hierfür seiner Meinung nach ein VaR (Value-at-Risk) Modell geeignet, da es wesentlich dynamischer reagiere als ein CPPI (Constant-Proportion-Portfolio-Insurance). Gerade in langfristigen Aurwärtstrends wie in den vergangenen Jahren kann damit eine deutlich höhere Rendite erreicht werden, so Flöck.
In der abschließenden Diskussion bestand schließlich Einigkeit unter allen Referenten, dass die zunehmende Enttäuschung von institutionellen Investoren bei aktiv-fundamental gemanagten Strategien zu einer vermehrten Beachtung des Themas „Quant“ geführt hat bzw. führt. Ein Trend, der auch der sehr starken Resonanz auf der Teilnehmerseite abzulesen war.
Die Teilnehmerunterlagen (Veranstaltungsordner) können Sie im Content Store von Institutional Investment beziehen: <link store.html>