Modell-Pensionspläne für DAX-Unternehmen erwirtschafteten im dritten Quartal 6,6% und jene für MDAX-Firmen 7,8%, stellte Rauser Towers Perrin im jüngsten „German Capital Market Update Report“ fest.

Gleichzeitig stiegen die Pensionsverpflichtungen im Durchschnitt um 18,9% im letzten Quartal und um 18,6% seit Jahresbeginn. „Maßgebliche Gründe dafür sind ein deutlich gesunkener Rechnungszins sowie gestiegene Inflationserwartungen“, so RTP. Gemeinsam mit den fallenden Renditen auf Unternehmensanleihen ist der Rechnungszins seit dem ersten Quartal um 106 Basispunkte auf 5,29% gefallen.

Außerdem erwarten die Märkte, dass die Inflation mittelfristig um 12 Basispunkte auf 2,43% zunehmen wird, was sich auf die Preise von Anleihen sowie die Auszahlung von Pensionen auswirkt. Der Ausfinanzierungsgrad der DAX-Pläne ist somit auf 58,2% (Ende Juni: 65,7%) gefallen und jener von MDAX-Plänen von 48,2% auf 43,3%.

Aber Thomas Jasper, Principal bei RTP, erklärte diese Entwicklung sei „im Wesentlichen auf die Bereinigung einer krisenbedingten Anomalie im Rechnungszins zurückzuführen“, weshalb die Auswirkungen auf die tatsächlich zu erwarteten Zahlungsverpflichtungen der Unternehmen in puncto betriebliche Altersversorgung begrenzt seien.

Seit Jahresbeginn haben sich die Aktienbestände in den Pensionsplänen um 20,8% verbessert und davon 16,7% im dritten Quartal. Die Modell-Pensionspläne, die RTP für die Analyse herangezogen hat nehmen für die DAX-Pläne einen Anteil von Europäischen Aktien von 15% an, sowie 10% globale Aktien. Für die MDAX-Pläne ist das Verhältnis 21% zu 14%, basierend auf den Geschäftsberichten von 2008.

Aber RTP ist überzeugt, dass der tatsächliche Ertrag der Pensionspläne weit höher liegt, da die Unternehmen im Laufe dieses Jahres ihre Aktienquote erhöht haben.