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SBB-Pensionskasse legt Renten-Flexibilisierung auf Eis

Die Pensionskasse der Schweizer SBB passt die technischen Parameter an, lässt das Auszahlungsniveau aber unverändert.

Die rund 15,6 Mrd. CHF (12,7 Mrd. Euro) verwaltende Pensionskasse, hat sich entschlossen, im Moment kein Modell der variablen Rentenauszahlung einzuführen.

Die Pensionskasse war eine der wenigen in der Schweiz, die diese umstrittene Maßnahme angedacht hatte. Dabei wird eine Grundrente versprochen und je nach Ertrag der Pensionskasse ein Bonus ausgezahlt.

Markus Hübscher, Geschäftsführer der PK SBB, bestätigte gegenüber unserer Redaktion, dass die Pensionskasse „im Moment“ keine variablen Renten einführen werde.

Er fügte hinzu, dass der „Hauptgrund“ für diese Entscheidung darin liege, dass man den Ausgang der politischen Diskussionen rund um das Reformpaket „Altersvorsorge 2020“ abwarten wolle. Es beinhaltet unter anderem eine Senkung des Mindestumwandlungssatzes.

Dieser technische Parameter hilft, Querfinanzierungen zwischen den Generationen in einigen Pensionskassen zu vermeiden.

Die PK SBB setzt nun die Diskussionen rund um die Senkung des Rechnungszinses für aktive Mitglieder (dem sogenannten „technischen Zins“) auf 2,5% fort.

Eine weitere Maßnahme könnte die Einführung sogenannter Generationentafeln sein, also Statistiken, welche die Lebenserwartung der Bevölkerung nach Geburtsjahr berechnen.

„Wir erwarten, dass diese zwei Maßnahmen eingeführt werden und dass bis zum Jahresende eine Entscheidung fällt“, so Hübscher.

Er hielt außerdem fest, dass die „Einführung von drei Maßnahmen“ auf einmal zu viel gewesen wäre, weshalb das variable Rentenmodell warten müsse.

„Die Wackelpension ist vom Tisch“, betitelte die Gewerkschaft des Transportgewerbes ihre Pressemitteilung hierzu. Sie hatte argumentiert, dass die Flexibilisierung der Rentenauszahlungen „alles Risiko auf die Mitglieder abgewälzt“ hätte.

Allerdings sind Unterstützer der Maßnahme davon überzeugt, dass sie Fairness zwischen den Generationen wiederherstellen könnte. Derzeit können in der zweiten Säule in der Schweiz Renten nicht gekürzt werden und aktive Mitglieder müssen Sanierungen alleine tragen.

Aber andere Pensionskassen zeigen sich ebenfalls skeptisch gegenüber einer Flexibilisierung.

Francoise Bruderer, Geschäftsführerin der PK Post, die 15 Mrd. CHF verwaltet, warnte, dass die Einführung variabler Renten auf dem derzeitigen Leistungsniveau „ein Trugschluss“ sei. Sie erläuterte, dass die Versicherten immer den höheren Betrag erwarten, wenn man ihnen sagt, dass die Rente zwischen 90 und 100 schwanken kann.

„Es ist viel ehrlicher direkt zu kommunizieren, dass der Umwandlungssatz wegen der demografischen Entwicklungen und der unsicheren Situation am Finanzmarkt gesenkt werden muss“, so Bruderer. Sie erklärte, dass das „der schwierige, aber richtige Weg“ sei.