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SCHWEIZ: Defizite in Betriebspensionskassen nahezu verdoppelt

Historisch niedrige Zinssätze und Erträge, die weit unter den Erwartungen liegen, haben die Deckungslücken der Schweizer Betriebspensionen deutlich ansteigen lassen, errechnete Towers Watson.

Im vergangenen Jahr weitete sich das Defizit in den Pensionsplänen der 30 größten Schweizer börsen- notierten Unternehmen von 13 Mrd. CHF (rd. 10,8 Mrd. Euro) auf 23 Mrd. CHF (rd. 19,2 Mrd. Euro).

Neben den niedrigen Zinssätzen, welche die Ver- pflichtungen in die Höhe treiben, haben die Schweizer Pensionspläne  - wie in anderen Ländern auch – mit Renditen zu kämpfen, die deutlich unter den Erwartungen liegen.

Laut den Berechnungen von Towers Watson lag die Durchschnittsrendite in den Pensionsplänen der größten 30 börsenotierten Schweizer Unternehmen für 2011 bei 1,6% statt den erwarteten 4,5%.

Im Durchschnitt fiel der Deckungsgrad der Pensionspläne dieser Unternehmen von 83% auf 79% nachdem er sich in den Jahren 2009 und 2010 vom Schockjahr 2008 erholt hatte.

Peter Zanella, Leiter Benefits & Retirement Solutions bei Towers Watson in Zürich, rechnet mit einem weiteren Anstieg der Verpflichtungen nach der Einführung der neuen Standards unter IAS19.

Er hielt fest, dass dadurch „die Volatilität in der Bilanz deutlich zunehmen“ werde und dass die Verpflichtungen der Top-30 Schweizer Unternehmen um rund 7,9 Mrd. CHF ansteigen werden, zu Lasten des Eigenkapitals.

Die ersten zwei Quartale im Jahr 2012 zeigten eine Stagnation des durchschnittlichen Deckungsgrades aller Schweizer Pensionskassen, wie Zahlen von Swisscanto belegen.

Bei den privatrechtlichen Pensionskassen blieb der geschätzte vermögensgewichtete Deckungsgrad gegenüber dem Vorquartal unverändert bei 104,8%, so das Schweizer Anlagehaus in einer Aussendung.

Jene öffentlich-rechtlichen Kassen, die eine Vollkapitalisierung anstreben, wiesen einen Deckungsgrad von 96,7% auf, was bedeutet, dass ihnen neben der 100% Ausfinanzierung auch noch Geld für den Aufbau einer Wertschwankungsreserve fehlt.

Die anderen öffentlich-rechtlichen Kassen, die auf Grund von staatlichen oder kantonalen Garantien bis zu 80% teilkapitalisiert bleiben können, waren im Durchschnitt zu 72,8% ausfinanziert.

Credit Suisse berechnete einen durchschnittlichen annualisierten Ertrag für alle Pensionskassen seit dem Jahr 2000 von 2,04%, verglichen mit dem gesetzlich zu garantierenden Mindestzins von 2,76% über den gleichen Zeitraum.

Bei der Asset Allokation stellte die Schweizer Bank einen Rückgang in der Aktienquote über die erste Jahreshälfte um 100 Basispunkte auf 28,1% fest.

Die Anleihenquote lag bei 34,3% (-30 Basispunkte), während die Liquiditätsquote sich um 80 Basispunkte auf 7,4% erhöhte.

Innerhalb der alternativen Anlageklassen stellte Credit Suisse eine „kontinuierliche Umschichtung von Investitionen in Hedgefonds zu Anlagen in Rohstoffen fest“.

Insgesamt erhöhte sich die Quote der alternativen Anlagen im durchschnittlichen Portfolio einer Schweizer Pensionskasse von 4,9% auf 5,2%, obwohl sich die Private Equity Investitionen um 20 Basispunkte verringerten.

Immobilieninvestitionen blieben nahezu unverändert und machten 21,3% des Portfolios aus