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Schweiz-Update: Öffentlich-rechtliche Pensionskassen im Wandel

Die Pensionskasse der Schweizer Hauptstadt Bern (BPK) sichert die Hälfte ihrer Aktieninvestitionen außerhalb der Schweiz ab, nachdem der Deckungsgrad weiter gesunken ist.

Für 2011 wies die BPK, die 8,9 Mrd. SFR (7,4 Mrd. Euro) verwaltet, einen Ertrag von 0,9% aus, was über dem Schweizer Marktschnitt von 0% liegt, aber deutlich unter dem erwarteten langjährigen Ertrag von 4,1%. Der Deckungsgrad fiel um zwei Prozentpunkte auf 86,1%.

Aufgrund einer Analyse der Anlagestrategie und Risikofähigkeit im Portfolio, entschied die BPK die Währungsabsicherung ihrer ausländischen Aktieninvestitionen auf 50% anzuheben.

Außerdem soll per 1. April 2012 die Liquiditätsquote auf 6% halbiert werden, während der Rest der Asset Allokation nahezu unverändert bleibt, so die BPK in ihrem vorläufigen Jahresbericht.

Insgesamt zielt die Strategie der BPK auf eine Quote für Schweizer Anleihen von 44% ab, 8% für ausländische Anleihen, 20% in heimischen Aktien, 18% in ausländischen Aktien (die Hälfte davon abgesichert) und 5% in Immobilien, wobei die letztgenannte Quote leicht von 4% angehoben wurde. Ferner soll der erwartete Langzeitertrag von 4,1% auf 3,1% abgesenkt werden. Bis 2015 wird die Pensionskasse von einem Leistungs- auf ein Beitragsprimat umschwenken.

Die BPK hielt außerdem fest, dass einige angeschlossene Organisationen „einen Wechsel zu einer anderen Vorsorgeeinrichtung prüfen“, weil sie die höheren Kosten auf Grund der Sanierungsmaßnahmen fürchten, die die BPK einführen muss, falls sie über längere Zeit deutlich unterfinanziert bleibt.

Andere öffentlich-rechtliche Pensionskassen müssen ebenfalls mit drohendem Mitgliederschwund kämpfen, besonders seit die Regierung im Jahr 2010 beschlossen hat, dass alle öffentlich-rechtlichen Pensionskassen zu 80% ausfinanziert sein müssen und über die nächsten 40 Jahre zu 100%.

Laut Berechnungen des Schweizer Asset Management Unternehmens Swisscanto, lag der durchschnittliche Deckungsgrad der öffentlich-rechtlichen Pensionskassen per Jahresende 2011 bei 88,1%. An sich eine beruhigende Zahl, aber immerhin rund ein Drittel der Kassen lag unter der 80%-Marke.

BLPK
Die Pensionskasse für den Kanton Basel-Landschaft (BLPK), die 5,5 Mrd. SFR verwaltet, soll bereits bis 2014 zu 100% ausfinanziert sein, so eine Pressemitteilung.

Allerdings verringerte sich der Deckungsgrad 2011 von 77,2% auf 76,8%, da der Ertrag nur bei 0,2% lag und damit mehr als deutlich unter dem erwarteten langjährigen Ertrag von 6%.

Bereits mit Jahresbeginn 2011 änderte die BLPK ihre Währungsabsicherungs-Strategie und erhöhte die Absicherung, die damals 50% der gesamten Fremdwährungsquote betrug. Seitdem werden 80% der Fremdwährungs-Anleihen und 100% der Fremdwährungsquote in Alternativen Anlagen und Immobilien abgesichert, wobei das Aktienportfolio weiterhin nicht gesichert wird.

LUPK
Unterdessen hat die Pensionskasse des Kantons Luzern (LUPK), die 5 Mrd. SFR verwaltet, ein negatives Ergebnis per Ende des dritten Quartals 2011 von -1,4% in ein positives Jahresendergebnis von 0,9% umwandeln könnne. Dennoch verringerte sich der Deckungsgrad im Jahresvergleich leicht von 97,4% auf 96,1%.