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Schweizer BVK tauscht Complementa als Teil der Restrukturierung aus

Die Pensionskasse für den Kanton Zürich, BVK, hat JPMorgan in der Schweiz als neuen Custodian eingesetzt und damit Complementa ersetzt.

Nach einem angeblichen Korruptionsskandal und als Teil von Sanierungsmaßnahmen, die die Pensionskasse vor ihrer Umwandlung in eine selbständige Stiftung im Jahr 2014 durchführen muss, wurden 2011 weitreichende Restrukturierungsmaßnahmen eingeleitet, die auch die Überprüfung einiger Mandate umfasste.

„Fortgesetzt hat die BVK die Überprüfung laufender Mandate. Einzelne wurden gekündigt wie zum Beispiel jenes mit der Complementa AG, die mit der Wertschriftenbuchhaltung und dem Investmentcontrolling beauftragt war“, hielt die Pensionskasse jüngst in einer Pressemitteilung fest.

State Street hatte das Familienunternehmen Complementa im vergangenen Herbst überraschend gekauft. Der frühere Besitzer Michael Brandenberger verließ die Beraterfirma, um zu State Street Investment Analytics zu wechseln.

Die BVK bestätigte, dass einige der Aufgaben von Complementa „nun zum Teil hausintern wahrgenommen“ werden und dass das Custodian-Mandat an den „Schweizer Ableger von JP Morgan“ ging.

Außerdem hielt die Pensionskasse fest, dass durch die Neuverhandlung bestehender Verträge „die Vermögensverwaltungskosten erneut gesenkt“ werden konnten.

Als Teil der Umstrukturierung des Fonds, wurde im vergangenen Jahr auch ein internes Risikomanagement geschaffen – zusammengefasst in einer eigenen Abteilung „Risk Management & Controlling“ – und das interne Kontrollsystem wurde gestärkt.

Ebenfalls wurde das Personal in der Vermögensverwaltung von einer Stelle auf fünf Personen aufgestockt, da sie bisher „unterdotiert“ gewesen sei, so die BVK.

Laut vorläufigen Zahlen für 2011 hat sich der Deckungsgrad der Pensionskasse von 86,5% auf 83,2% verschlechtert und die Performance war mit -0,6% leicht negativ.

Die BVK hielt fest, dass die Verschlechterung des Deckungsgrades vor allem auf den hohen „technischen Zins“, also den Rechnungszins, der auf das Sparkapital der aktiven Mitglieder angewandt wird, zurückzuführen ist.

„Dies zeigt damit deutlich, wie dringend die dem Kantonsrat beantragte Sanierung ist“, betonte die BVK.

Die Kantonsregierung hat eine Finanzspritze von 2 Mrd. CHF (1,7 Mrd. Euro) versprochen, dafür sollen diverse Strukturreformen in der Pensionskasse durchgeführt werden.

Obwohl diese Maßnahme die Schuldenlast des Kantons deutlich erhöhen wird, hat S&P das Rating für den Kanton Zürich von „AAA stable“ bestätigt.

„Entgegen unseren Erwartungen hat die Kantonsregierung die Rekapitalisierung der kantonalen Pensionskasse vorgeschlagen und die tatsächlichen Auswirkungen auf die Finanzsituation des Kantons werden letztendlich vom Zeitpunkt der Finanzierung abhängen“, so S&P in ihrem Bericht zum Rating.