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Schweizer Pensionskassen 2008 mit rund 13% im Minus

Nach ersten Berechnungen für den Schweizer Pensionskassenindex der Credit Suisse haben die Kassen 2008 mit -13% das schlechteste Anlageergebnis des letzten Jahrzehnts erzielt.

Ein Verlust von -8% im 4. Quartal hat den Index, der 100 Pensionskassen berücksichtigt, deutlich unter den letzten Tiefstand von 2002 mit damals knapp unter 8% Minus geführt. „Während sich der Index nach einem schwachen Januar in den Monaten Februar bis August 2008 knapp im positiven Bereich halten konnte, leitete der September schließlich den deutlichen Rückgang des Indexes für das ganze 2008 ein,” so die Credit Suisse. Details zur Auswertung werden in zwei Wochen vorliegen.

Unterdessen wächst in der Schweiz die Front gegen die von der Regierung geplante Senkung des Umwandlungssatzes auf 6,4% bis 2015 von derzeit knapp über 7%.Die größte Gewerkschaft des Landes, Unia, sowie einige Oppositionsparteien, darunter die Schweizer Demokraten (SD) haben bereits ihre Unterstützung für ein Referendum angekündigt, das den Gesetzesentwurf aufheben soll. Befürworter haben bis April Zeit, 50.000 Unterschriften für die Volksabstimmung zu sammeln. Der Schweizer Gewerkschaftsbund wird sich erst Ende des Monats offiziell festlegen.

„Es ist allerdings davon auszugehen, dass er das Referendum unterstützen wird,” sagt Colette Nova, geschäftsführende Sekretärin des SGB. Sie bemängelt vor allem, dass eine Senkung der Zinssätze in der zweiten Säule nicht das Grundproblem löst: „die Tätigkeit von profitorientierten Firmen in einer obligatorischen Sozialversicherung.“ Der SGB wirft den Pensionskassenbetreibern vor, „massiv überhöhte Beträge“ gegen „deutlich zu tiefe Leistungen“ zu verlangen. Die Gewerkschaft forderte die Regierung außerdem auf, den Pensionskassen mehr Zeit zu geben, nach der Finanzkrise Sanierungsmaßnahmen einzuleiten. „Sanierungsmassnahmen können auch negative Auswirkungen auf die Konjunktur haben, indem sie die Kaufkraft der Versicherten und die Finanzkraft der Arbeitgeber schwächen,“ gibt Nova zu bedenken.

Im Fall von Pensionskassen für staatliche Bedienstete hält der SGB den Regierungsentwurf zu verpflichtenden Ausfinanzierung binnen 40 Jahren für „unnötig“, weil durch die ständige Nachbesetzung von Regierungsposten Auszahlungen aus Beiträgen von aktiven Mitgliedern erfolgen kann und dadurch eine Art Umlageverfahren gewährleistet ist. Außerdem sei der Vorschlag „gefährlich“, so der SGB, da nur eine Ausfinanzierung auf 100% vorgesehen ist. „Ohne Wertschwankungsreserven würden solchermaßen ‚ausfinanzierte’ Pensionskassen jedoch mit großer Wahrscheinlichkeit bei den nächsten Schwankungen der Finanzmärkte wiederum in Unterdeckung geraten.“