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Schweizer Pensionskassen erhöhen Anteil von alternativen Anlagen

Infrastruktur steht dabei ganz oben auf der Wunschliste.

Der Anteil an alternativen Anlagen in den Portfolios der Schweizer Pensionskassen hat seit der Jahrtausendwende stetig zugenommen und hat 2015 7,7% erreicht.

„Der Zuwachs basiert auf aktiven Neuinvestitionen“ im Segment und nicht aus reinen Portfolioverschiebungen durch Renditen, bestätigte Heinz Rothacher, CEO bei der Schweizer Berater Complementa, mittlerweile Teil der State Street-Gruppe.

Infrastruktur, Insurance Linked Securities (ILS) und Private Debt waren die am meisten gefragten Anlagen unter den alternativen Anlageklassen.

Der jüngste Complementa „Risiko Check-Up“ zeigt außerdem, dass der Anteil der nicht-Schweizer Anlagen weiterhin über 50% des Portfolios ausmacht. Diese Marke war 2014 erstmals erreicht worden.

Allerdings sinkt gleichzeitig die Fremdwährungsquote in den Portfolios, weil ein höherer Teil des Fremdwährungs-Exposures abgesichert wird.

Die tatsächliche FX-Quote ist weit unter 20%, während sie im Jahr 2006 eher bei 30% lag, wo der Anteil an ausländischen Investitionen nicht einmal bei 40% lag.

Der hohe Anteil an internationalen Investitionen ist teilweise auf die steigende Quote an alternativen Anlagen zurückzuführen, die oft über ausländische Instrumente getätigt werden.

Die gestiegene Nachfrage nach solchen Investitionen wird auch in der jüngsten Swisscanto Pensionskassen-Studie bestätigt.

Bei den von Swisscanto untersuchten Pensionskassen stieg der Anteil an alternativen Anlagen von 5,4% im Jahr 2014 auf 6,1% ein Jahr später.

Allerdings gab Stephan Wyss, Partner bei Prevanto, zu bedenken, dass ein Teil des Anstiegs auf eine Gesetzesänderung zurückzuführen ist, wonach komplexere Bond-Produkte nun unter die alternativen Anlagen zu zählen sind.

Prevanto ist im vergangenen Jahr durch einen „friendly“ Management-Buy-out des aktuariellen Beratungsgeschäfts der Swisscanto nach deren Übernahme durch die Zürcher Kantonalbank (ZKB) entstanden. Die beiden Unternehmen arbeiten für die Pensionskassenstudie weiter zusammen.

Insgesamt zeigt sich aber dennoch eine gestiegene Nachfrage nach alternativen Anlagen. Iwan Deplazes, Leiter Asset Management bei der ZKB, hielt in einer Pressemitteilung fest, dass der Rückgang in den Bond-Portfolios dazu genutzt wird, um „die Anteile der Alternativen Anlagen und der ausländischen Aktien zu erhöhen“.

Laut der Swisscanto-Umfrage hat knapp ein Drittel der Pensionskassen die Investitionen in Alternativen erhöht und weitere 20% wollen das über die nächsten drei Jahre noch tun.

Davon sucht die Hälfte nach Infrastruktur-Investitionen, die derzeit nur 0,2% des durchschnittlichen Portfolios ausmachen.

Ein Problem der Schweizer Pensionskassen mit alternativen Anlagen war über die letzten zwei Jahre die neue Verordnung, dass für das gesamte Portfolio eine Total Expense Ratio (TER) ausgewiesen werden musste.

Mittlerweile scheint sich jedoch die anfängliche Angst, höhere Kosten für bestimmte Anlagen ausweisen zu müssen, gelegt zu haben.

Außerdem zeigte der Bericht der Complementa, dass zwischen 2013 und 2015 das Quartil der Pensionskassen mit der höchsten TER einen annualisierten Durchschnittsertrag von 5% erzielte, während das Quartil mit der kleinsten TER bei 4,7% lag und damit sogar unter dem allgemeinen Durchschnitt.