Das Investmentthema Immobilien war einer der Schwerpunkte bei der diesjährigen Swisscanto-Umfrage, an der mit 361 Pensionskassen so viele Versorgungseinrichtungen teilnahmen, wie noch nie zuvor.
Von diesen beantworteten 36% die Frage nach einer möglichen Immobilienblase in der Schweiz nicht. Vor einem solchen Szenario hatte unter anderem die Schweizer Nationalbank im Herbst vergangenen Jahres gewarnt.
Ein Viertel beantwortete die Frage mit Ja und 41% glauben nicht, dass es zu einer Blase kommen wird.
Allerdings hielt Swisscanto fest, dass der Anteil der Zustimmenden „durch eine Begrenzung auf bestimmte Gebiete (Zürich, Léman) möglicherweise höher gewesen wäre“.
Swisscanto-CEO Gerard Fischer sagte, dass „das Engagement der Pensionskassen im Immobiliensektor einen positiven Effekt“ habe, „weil sie nicht um jeden Preis kaufen, und vor allem gekaufte Immobilien behalten und nicht zu einem höheren Preis weiterverkaufen“.
„Im Vordergrund steht nicht der Spekulationsgewinn, sondern der stetige, zuverlässige Ertrag“, so Fischer weiter.
Auf die Frage was sie bei fallenden Immobilienpreisen tun würden, sagten 58% der Pensionskassen, dass sie ihre Immobilien behalten würden, 17% würden sogar neue Zukäufe machen und nur 2% sagten, dass sie in einem solchen Fall Immobilien verkaufen würden.
Insgesamt waren über alle Befragten 19,4% des Vermögens in Immobilien investiert und die meisten Pensionskassen haben sowohl direkte als auch indirekte Anlagen in dieser Assetklasse, so Swisscanto.
Fischer sagte, das Ziel mancher Pensionskassen, ihre Immobilienquote zu erhöhen, sei nicht einfach, da der Markt für den Kauf ausgetrocknet sei.
Die meisten Pensionskassen (66%) haben jedoch ihre strategische Asset Allokation ohnehin unverändert gelassen. Von denen, die Änderungen vornehmen sagten 54%, dass sie ihre inländische Immobilienquote erhöhen wollen.
Die Umfrage ergab mit 2,95% auch eine bessere Durchschnittsperformance für 2010 als erste Schätzungen von Swisscanto im Januar in Höhe von 2%.
Der durchschnittliche Deckungsgrad von öffentlich-rechtlichen Pensionskassen, die 15% der befragten Einrichtungen ausmachten, lag Ende 2010 bei 91% und jener von privaten Pensionskassen bei 106%.
Im vergangenen Jahr nahm die Zahl der Pensionskassen, die Sanierungsmaßnahmen umsetzen mussten, weiter ab und lag bei 15% (nach 22% im Jahr 2009 und 29% im Jahr zuvor).
Fischer hielt fest, dass die Rekordzahl an Teilnehmern an der diesjährigen Umfrage, die insgesamt ein Vermögen von 426 Mrd. CHF (340 Mrd. Euro) verwalten, zeige, „dass die teilnehmenden Kassen Transparenz suchen und bereit sind, Transparenz zu schaffen“.