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Schweizer Pensionskassen nehmen weitere Anpassungen im Niedrigzinsumfeld vor

Die Bahn-Pensionskasse PKSBB ändert technische Parameter, während die APK (Aargauische Pensionskasse) die Asset Allokation dem veränderten Umfeld anpasst.

Die Pensionskasse der Schweizer Bundesbahnen (PKSBB), die rund 16 Mrd. CHF verwaltet (etwa 13 Mrd. Euro), kündigte an, dass sie die Verhandlungen über Änderungen der technischen Parameter abgeschlossen habe.

Ab 2016 wird der Rechnungszins (der „technische Zins“) von 3% auf 2,5% gesenkt. Damit sinkt auch der Umwandlungssatz für zukünftige Rentner von 5,8% auf 5,22%, während auf der anderen Seite die Beiträge angehoben werden. Außerdem wird ab diesem Zeitpunkt auf Generationentafeln umgestellt.

Geschäftsführer Markus Hübscher bestätigte gegenüber IPE, dass diese Maßnahmen als Reaktion auf „das zunehmend schwieriger werdende Umfeld“ angegangen wurden.

In einer Pressemitteilung hielt die PKSBB außerdem fest, dass weitere Anpassungen oder sogar die „Einführung variabler oder alternativer Rentenmodelle nicht auszuschließen“ seien.

<link content investor-news artikel>Vor ein paar Monaten hatte die Pensionskasse angekündigt, die Einführung flexibler Rentenzahlungen nach gescheiterten Verhandlungen vorerst auszusetzen.

Die Schweizer Beraterfirma PPCmetrics stimmte zu, dass die Anpassung von technischen Parametern in diesem anhaltenden Niedrigzinsumfeld „unumgänglich“ seien.

Ronald Schnurrenberger, Geschäftsführer der PKE (Pensionskasse Energie), hielt fest, dass eventuelle Leistungsanpassungen „rechtzeitig und konsequent erfolgen müssen, nach einer sachlichen Analyse auf Basis von vernünftigen Annahmen“.

2014 hatte seine Pensionskasse für den Energiesektor als eine von wenigen Schweizer Vorsorgeeinrichtungen flexible Rentenauszahlungen eingeführt.

Er hielt außerdem fest, dass die „rekordtiefen Zinsen“ das Erreichen einer ausreichenden Rendite mittel- und langfristig erschwerten. „Ob die Renditen knapp über oder unter Null sind ist dabei nicht entscheidend.“

Schwindende Renditeerwartungen haben auch bei der Aargauischen Pensionskasse (APK) zu Änderungen geführt. Nach einer ALM-Studie wurde die Zielquote für Rohstoffe um 3 Prozentpunkte auf 5% für 2015 abgesenkt.

Geschäftsführerin Susanne Jäger bestätigte gegenüber unserer Redaktion, dass dies ein „logischer“ Schritt in Anbetracht der Renditeerwartungen sei und dass die neue Quote eher dem Durchschnitt bei anderen Pensionskassen entspreche.

Geringe Anpassungen wurden auch im Bereich Geldmarkt und Liquidität vorgenommen, wobei diese Quote von 5% auf 3% gesenkt wurde, Anleihen weltweit und Aktien Schweiz wurden ebenso leicht gesenkt.

Laut einer Untersuchung von PPCmetrics war die APK unter jenen Pensionskassen, bei der sich zusätzliche Risiken auf lange Sicht nicht ausgezahlt haben.

Das Niedrigzinsumfeld wurde jüngst durch die Ankündigung der Schweizer Nationalbank (SNB), auf bestimmte Einlagen in Girokonten Negativzinsen von -0,25% zu erheben, „akzentuiert“, so PPCmetrics.

Für Swisscanto ist dieser Schritt „eine weitere Intensivierung der finanziellen Repression durch die Zentralbanken“. Thomas Liebi, Chefökonom beim Schweizer Vermögensverwalter erklärte dazu: „Die SNB reagiert damit auf den zusätzlichen Aufwertungsdruck auf den Schweizer Franken, der durch das erwartete Staatsanleihenkaufprogramm der Europäischen Zentralbank entstanden ist.“

Er fügte hinzu, dass in diesem Niedrigzinsumfeld „Anleger in längere Laufzeiten und riskantere Anlagen gedrängt“ werden.