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Schweizer PK-Ergebnisse 2015: BVK schlechter, PK SBB und Credit Suisse PK besser als der Markt

Der Trend zu Änderungen in den technischen Parametern und Individualisierung setzt sich in den Schweizer Pensionskassen fort.

Die Pensionskasse des Schweizer Kantons Zürich, die BVK, weist für 2015 ein Ergebnis von -0,7% aus und liegt damit unter dem Marktschnitt, der mit knapp über 0% angegeben wird.

Die Pensionskasse der Schweizer Bundesbahnen PK SBB und jene der Credit Suisse hingegen, schnitten mit Ergebnissen von 1,5% bzw. 1,6% besser als der Markt ab.

Trotz der Negativrendite schloss die BVK das vergangene Jahr dennoch etwas besser ab als ihre Benchmark, vor allem Dank eines 20%-Anteils an Immobilien, insbesondere in Direktanlagen in der Schweiz.

Dieses Jahr will die Pensionskasse, die rund 30 Mrd. Schweizer Franken verwaltet, an ihrer „breiten Diversifikation“ festhalten und auch weiterhin in Rohstoffe („außer Lebensmittel“) und Schwellenländer investieren, auch wenn diese beiden Anlageklassen „2015 etwas Ertrag gekostet haben“.

Die BVK hielt in einer Pressemitteilung fest, dass das anhaltende Niedrigzinsumfeld ihre Entscheidung bestätige, drastische Änderungen in ihren technischen Parametern vorzunehmen.

Die Pensionskasse war die erste, die eine Senkung des Rechnungszinses auf unter 5% ankündigte, ab dem Jahr 2017 wird er bei 4,82% liegen.

Die PK SBB, die 16 Mrd. Schweizer Franken verwaltet, hat ihren Umwandlungssatz per 1. Jänner 2016 auf 5,22% abgesenkt, um eine Quersubventionierung zwischen Aktiven und Rentnern zu vermeiden.

Wie Jürg Walter, Geschäftsführer der Beraterfirma Libera AG, bei einer Konferenz in Zürich festhielt, ist die von der Regierung im Reformpaket AV2020 vorgeschlagene Absenkung des gesetzlichen Mindestumwandlungssatzes auf 6% noch immer viel zu hoch: „Ein Umwandlungssatz von 6% bedeutet ein zu hohes Versprechen einer Verzinsung von 3,5%.“

Seine Berechungen basieren auf den neuen technischen Parametern und Langlebigkeitsberechnungen, die Ende vergangenen Jahres von Aon Hewitt und der Libera AG als Richtlinien für die Pensionskassen veröffentlicht wurden.

Diesen Empfehlungen folgend haben bzw. werden sowohl die BVK, als auch die PK SBB und die Credit Suisse Pensionskasse von Periodentafeln auf Generationentafeln umstellen.

Letztere erlauben, so Walter, eine „genauere Bestimmung“ der technischen Parameter, weil sie erwartete zukünftige Steigerungen in der Lebenserwartung bereits mit einbeziehen.

Über die vergangenen fünf Jahre ist die Zahl der männlichen Rentner, die bereits mit 80 Jahren sterben (aus einer Stichprobe von 10,000) von 541 im Jahr 2010 auf 470 zurückgegangen.

Unterdessen hat die Credit Suisse Pensionskasse angekündigt, von der rechtlichen Möglichkeit Gebrauch zu machen, individuelle Wahlmöglichkeiten zur Veranlagung anzubieten.

Mit diesen sogenannten „1e-Pläne“, benannt nach dem Paragraphen in den Investmentvorschriften BVV2, können Pensionskassen für Menschen mit höherem Einkommen bis zu drei unterschiedliche Risikoprofile anbieten.

Allerdings sagte Martin Wagner, Geschäftsführer der Credit Suisse Pensionskasse bei der Konferenz der Aufsichtsbehörde BVS in Zürich, dass es „schade ist, dass wir nur drei verschiedene Auswahlmöglichkeiten anbieten können“, da er überzeugt ist, dass sich Menschen „individualisieren wollen“.

Rein rechtlich befinden sich die Änderungen zu den 1e-Plänen noch in Begutachtung, wie Willi Thurnherr, neuer Geschäftsführer bei Aon Hewitt Schweiz, erläuterte: So muss die Regierung noch beispielsweise „risikofreie Anlagen“ näher definieren, die in zumindest einer der Wahlmöglichkeiten eingesetzt werden müssen.