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Schweizer PKs: Deckungsgrad fällt 2014 um 6,4 Prozentpunkte

Die gute Rendite der Pensionseinrichtungen half nur „zu einem gewissen Grad“, so Towers Watson im Swiss Pension Finance Watch.

Im vergangenen Jahr hat eine weitere Absenkung des Rechnungszinses zu einer Verringerung des Deckungsgrades der Schweizer Pensionskassen um 6,4 Prozentpunkte geführt. Dies ist dem jüngsten Swiss Pension Finance Watch von Towers Watson zu entnehmen.

Das Beratungsunternehmen errechnet quartalsweise einen Index basierend auf dem Verhältnis von Vermögen zu Verpflichtungen in Schweizer Vorsorgeeinrichtungen. Dieser Wert fiel per Ende Dezember 2014 auf 96,5% - von 102,9% am Jahresende 2013. Dieser Wert hatte noch ein Rekordhoch seit der Finanzkrise dargestellt.

Im Laufe des vergangenen Jahres war der Index im ersten Quartal auf 100% abgesunken, erholte sich leicht im zweiten Quartal, fiel dann aber wieder auf 99.5% per Ende September.

Dem Anstieg der Verpflichtungen, der durch den weiter sinkenden Rechnungszins hervorgerufen worden war, wurde „nur zu einem gewissen Grad“ durch die guten Erträge entgegengewirkt, so Peter Zanella, Leiter Retirement Solutions bei Towers Watson in Zürich.

Für die jährliche Prognose über die Entwicklung der Portfolien der Mitglieder des Schweizer Pensionskassenverbandes Asip hatte Towers Watson für 2014 eine Median-Rendite von 10% errechnet.

Der Rechnungszins fiel gemeinsam mit den Renditen von Unternehmensanleihen, die im vierten Quartal um ein bis 1,25 Prozentpunkte geringer waren.

Außerdem wurden die Anleihenrenditen durch die Ankündigung der Schweizer Nationalbank einen negativen Leitzins zuzulassen weiter geschwächt.

„Das hatte eine direkte Auswirkung auf die Renditen Schweizer Anleihen“, so Adam Casey, Senior Consultant bei Towers Watson Zürich.

Bei der größten öffentlich-rechtlichen Pensionskasse der Schweiz, der Publica, sieht Direktor Dieter Stohler einen weiteren Effekt der Entscheidung der SNB: Es „ haben sich auf dem internationalen Währungsmarkt die Terminabschläge gegenüber dem CHF ausgeweitet, sodass die Währungsabsicherung leicht teurer geworden ist.“

Allerdings erwartet er „momentan nicht, dass die inländischen Institute negative Zinsen auf Einlagen erheben“, so Stohler gegenüber IPE.

Er erläuterte, dass die SNB „ die SNB die Attraktivität des Schweizer Frankens weiter senken muss“ solange sie am Mindestkurs von 1,20 Schweizer Franken pro Euro festhalten will.

Den Mindestkurs hatte die Schweizer Notenbank am vergangenen Donnerstag aufgegeben. Marktbeobachter erwarten dennoch, dass die SNB, u.a. durch die Negativzinsen, weiter darum kämpfen werde, den Franken gegenüber dem Euro nicht zu stark werden zu lassen, wenn sich die Märkte nach der überraschenden Freigabe des Wechselkurses wieder beruhigt haben.