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Schwellenländer drücken Publica-Rendite

Die größte öffentliche Schweizer Pensionskasse weist für das Jahr 2015 ein Ergebnis von minus 2,5% aus. Die Schweizer „Benchmark-Indices“ liefern dagegen rund um 1%.

Laut einer Pressemitteilung der Publica wurde die Performance durch eine 14%-Quote in Schwellenländer-Anleihen und -Aktien negativ beeinflusst. „Die Währungen der Schwellenländer haben 2015 gegenüber dem Schweizer Franken um durchschnittlich 11 Prozent abgewertet“, erläuterte dazu Publica-Direktor Dieter Stohler.

Auf der anderen Seite brachte die Entscheidung der Publica alle Währungen der Industrieländer voll abzusichern, einen positiven Performance-Beitrag von 130 Basispunkten.

Das Anlageergebnis bezieht sich auf das 32 Mrd. Schweizer Franken schwere Portfolio der Publica, welches für 14 angeschlossene Versorgungswerke (inklusive des eigenen) verwaltet wird.

In einem kleineren – separat geführten – 4 Mrd. Schweizer Franken schweren Portfolio verwaltet die Publica Gelder für sieben geschlossene Pensionskassen ohne aktive Mitglieder. In diesem kleineren Portfolio liegt der Anteil von heimischen Anleihen bei 36% und ist damit mehr als doppelt so hoch wie im größeren Portfolio.

Hier half eine Rendite von 2,9% auf heimische Anleihen, in diesem Portfolio im vergangenen Jahr eine positive Rendite von 2,1% zu erzielen.

Dieser Ertrag wurde außerdem durch einen hohen Anteil an Schweizer Immobilieninvestitionen gestützt, der mit 20% fast dreimal so hoch ist, wie im größeren Portfolio.

Laut Publica waren Schweizer Immobilien insgesamt die Anlageklasse mit der besten Performance 2015 – sie lag bei 6,3%.

Über einen längeren Zeitraum gesehen, hat die Publica ihre Vergleichsindizes, die BVG-Indizes von Pictet, zwischen 2000 und 2015 um 20 Prozentpunkte übertroffen. Die durchschnittliche Rendite der Publica lag in diesen 15 Jahren bei 2,9% p.a.

Unterdessen verschlechterte sich der Deckungsgrad der Pensionspläne Schweizer Unternehmen im vergangenen Jahr durch ein Absinken des Rechnungszinses und einer gerade noch positiven Performance, so die Ergebnisse des jüngsten Willis Towers Watson Swiss Pension Finance Watch.

Im Jahresvergleich sank der durchschnittliche Deckungsgrad von 96,5% auf 94,8%, allerdings hatte er Ende September sogar einen Tiefstand von 92,4% erreicht.

Den Berechnungen des Beratungsunternehmens liegt der BVG-40 Pensionskassenindex von Pictet zugrunde, der für 2015 rund 1% erwirtschaftete.

Weitere von der Schweizer Privatbank errechneten Indices erwirtschafteten wesentlich weniger Ertrag. So lag die Performance der BVG 2015 Indexfamilie etwa zwischen 0,48% und 0,11% im vergangenen Jahr – je nach Aktienquote.

Die höheren Erträge wurden mit einer niedrigeren Aktienquote von 25% erreicht, während die Portfolien mit einer 60%igen Quote schlechter abschnitten.

Im Jahr 2015 hat Pictet, die seit Einführung des Pensionskassen-Obligatoriums 1985 die Benchmarks für die Schweizer Pensionskassen errechnen, eine überarbeitete Index-Familie aufgelegt. Diese ist traditionell mit „BVG“, der Abkürzung für das Gesetz über die berufliche Vorsorge, benannt.

Mit der neuen Index-Familie für Aktienquoten von 25%, 40% und 60% wurde eine differenziertere Sichtweise auf festverzinsliche Portfolien eingeführt und u.a. auch Schwellenländeranleihen als eigene Sub-Assetklasse berücksichtigt.

Des Weiteren wurden alternative Anlagen sowie zugrundeliegende Annahmen ebenfalls seit der BVG 2005 Indexgruppe auf den neuesten Stand gebracht.

Basierend auf den älteren Indizes hätten die Portfolios Schweizer Pensionskassen zwischen 0,6% und 1,2% im vergangenen Jahr erwirtschaftet. Auch hier hatte eine niedrigere Aktienquote geholfen.

Je nachdem, welche Indizes eine Pensionskasse für die Asset Allokation zugrunde gelegt hatte, werden die Erträge höchstwahrscheinlich unter 1% liegen und damit unter dem gesetzlichen Mindestzins im Obligatorium, der für 2016 bereits von 1,75% auf 1,25% gesenkt wurde.