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Studie: Renditedruck bei Investoren steigt

Ein Viertel der von Union Investment im Rahmen der aktuellen Risikomanagementstudie 2015 befragten institutionellen Anleger sieht die Rendite als wichtigstes Kriterium bei ihrer Kapitalanlage an. Das ist ein Anstieg um sechs Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr (19%). Gleichzeitig ist dies der höchste Wert seit 2007. Nach wie vor dominieren allerdings Sicherheitsaspekte. So messen laut Union Investment 64% der Investoren der Sicherheit bei ihrer Anlageentscheidung die größte Relevanz bei. Ein stabiler Wert gegenüber dem Vorjahr. Deutlich gesunken ist hingegen der Stellenwert der Liquidität. Für lediglich 11% der Großanleger ist diese gegenwärtig das wichtigste Anlagekriterium. Im vergangenen Jahr waren es demnach noch 17%.

Ungeachtet der ungebrochenen Dominanz von Sicherheitsaspekten haben sich die Anlagepräferenzen der Investoren in den letzten zehn Jahren deutlich verändert. Dies gilt insbesondere für das Verhältnis von Sicherheit und Rendite.

Während im Jahr 2005 für 67% der Investoren Sicherheit das wichtigste Kriterium darstellte, hatte zu dieser Zeit für lediglich 13% die Rendite den höchsten Stellenwert. In den folgenden Jahren der Finanz- und Staatsschuldenkrise verstärkte sich diese Entwicklung weiter.

Der Sicherheitsaspekt war beispielsweise 2009 und 2012 für 82 bzw. 83% der Anleger am wichtigsten, während die Rendite zu dieser Zeit lediglich für 12 bzw. 9% Priorität hatte. In den letzten drei Jahren hat sich dieses Verhältnis verändert. „Die Schere zwischen Sicherheit und Rendite hat sich ein Stück weit geschlossen“, erklärte dazu Alexander Schindler, im Vorstand von Union Investment zuständig für das institutionelle Kundengeschäft. „Bei den Investoren spielt die Chancenorientierung nun wieder eine größere Rolle, zumal renditestärkere Rentenpapiere auslaufen.“

Die zunehmende Renditeorientierung geht dabei offenbar zulasten der Liquidität. Für gerade einmal 11% der befragten Investoren spielt die Liquidität aktuell eine wichtige Rolle (Vorjahr 17%). „Immer mehr Investoren machen Abstriche bei der Liquidität, um ihre Renditeziele zu erreichen. Nur mit einem ausreichend diversifizierten Gesamtportfolio können die mit einer abnehmenden Marktliquidität einhergehenden Anlagerisiken kontrolliert werden“, erläuterte Schindler.

Stark an Relevanz verloren hat in den vergangenen Jahren auch die Ausrichtung der Investoren an einem Index. Heute legen nur 15% der Anleger Wert darauf, eine Underperformance gegenüber einem Index zu vermeiden. Im Jahr 2005 waren es noch 27%. Dies ist der niedrigste Wert im 10-Jahres-Vergleich. „Investoren setzen verstärkt auf Strategien mit einem höheren Freiheitsgrad für die Fondsmanager, um auch in schwierigen Marktphasen ihre Ertragsziele zu erreichen“, so Schindler.

Ein weiterer wichtiger Aspekt in Hinblick auf die Rendite ist aus Sicht der Großanleger die Regulierung. So glauben 73% der Befragten, ohne Restriktionen höhere Renditen erwirtschaften zu können (Vorjahr 71%). Für 30% (Vorjahr 29%) liegt der mögliche Mehrertrag über der Schwelle von einem Prozent.

Zusätzliche Vorschriften werden daher skeptisch bewertet. So erwartet die Gesamtheit aller Befragten, dass insgesamt 43,4% der deutschen Großanleger ihre Anlageziele aufgrund regulatorischer Vorgaben in den nächsten drei Jahren nicht erreichen werden. „Dieses Ergebnis unterstreicht, dass Asset Manager Anlagestrategien von vornherein so aufsetzen müssen, dass sie mit den Regulierungsanforderungen der unterschiedlichen Investorengruppen konform gehen“, so Schindler abschließend.

Link: <link https: unternehmen.union-investment.de dms umh-newsroom downloadservice grafiken studie-risikomanagement_2015_risikoinventur>Charts mit Zahlen und Fakten zur Risikomanagement Studie 2015 von Union Investment


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*) Zur Studie: Die Befragung institutioneller Anleger ist fester Bestandteil der seit 2005 durchgeführten Risikomanagementstudie von Union Investment. Darüber hinaus wird regelmäßig ein Spezialthema beleuchtet. In der aktuellen Studie 2015 befasst sich Professor Martin Hellmich von der Frankfurt School of Finance & Management mit Anlagestrategien institutioneller Investoren im Spannungsfeld von Finanzmarktregulierung und Nullzinsumfeld. Die Ergebnisse dieser Untersuchung werden bei der zehnten Risikomanagement-Konferenz von Union Investment am 11. November 2015 in Mainz vorgestellt. Für die diesjährige Studie wurden insgesamt 108 Teilnehmer befragt.