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Studie zur Managerselektion: Emotionale Kriterien geben finalen Ausschlag

Während Daten und klar definierte Kriterien Manager in die finale Runde bei einer Mandatsvergabe bringen, so beeinflussen emotionale Faktoren wie Vertrauen und Zuverlässigkeit, immer die endgültige Entscheidung, stellte eine Studie fest.

Vertrauen ist wichtig, so die Studie.

In zehn Tiefeninterviews mit deutschen institutionellen Investoren, darunter zwei Versorgungswerke, ein Versicherer und zwei Stiftungen, hat das psychologische Marktforscherunternehmen creative analytic 3000 sich den Entscheidungsprozess bei der Managerauswahl genauer angesehen.

„Zur regelmäßig erlebten Realität solcher Auswahlprozesse gehört, dass die anhand messbarer Kriterien festgestellten Unterschiede zwischen den zwei bis vier besten Wettbewerbern marginal sind“, so die Autoren der kürzlich publizierten Studie mit dem Titel „Der Einfluss der Marke auf die Managerselektion durch institutionelle Anleger”.

Aus den Interviews schließt creative analytic 3000, dass „die weichen Faktoren die Gewinnkriterien“ sind, „während die harten ‚nur’ qualifizierende Kriterien sind“.

Unter jenen Faktoren, die von den Investoren als „wichtig“ eingestuft wurden (in gereihter Ordnung) sind erlebte Zuverlässigkeit, Performance, Kompetenz der Gesprächspartner beim Asset Manager, Vertrauen in die handelnden Personen, Qualität des Management und die Geschwindigkeit der Reporterstellung.

Creative analytic 3000 betonte, dass das von den Interviewten erwähnte Vertrauen immer auf die handelnden Personen beschränkt war.

„Dieser Befund unterstreicht auch, dass Geschäftsbeziehungen in Gefahr geraten können, wenn die handelnden Personen ein Unternehmen verlassen, weil das Vertrauen eben an die Personen, nicht an die Institutionen, gebunden ist“, so die Autoren. 

Preis und Management-Gebühren wurden unter den „weniger wichtigen“ Aspekten an erster Stelle genannt, während Sympathie, Image des Asset Managers in der Fachöffentlichkeit und Größe als „nicht wichtig“ angesehen werden. Größe wurde von ein paar Investoren sogar eher as Negativkriterium angegeben.

In den Interviews sprachen einige Investoren von selbst das Thema „Sprache“ an, obwohl es von den Interviewern nicht genannt worden war.

Ein Investor wird in der Studie anonym zitiert, dass er sich „nicht wirklich wohl fühlt“, wenn Präsentationen auf Englisch gehalten werden: „Man will sich dann nicht die Blöße geben, zuzugeben, dass man sich damit nicht wirklich wohlfühlt. Da gibt es auch so eine gewisse Englisch-Unterwürfigkeit, die mir nicht gefällt.“

Allerdings stellte creative analytic 3000 auch fest, dass die Investoren bei ausländischen Anbietern, meist aus dem anglo-amerikanischen Raum oft höhere Gebühren in Kauf nehmen, als bei den deutschen Konkurrenten.

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Hinweis: Interessenten an der kompletten Studie können sich an Tina Stavemann bei der creative analytic 3000 GmbH in Frankfurt wenden (Kontakt: <link>t.stavemann@ca3000.de).