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Sulzer Pensionskasse – Lieber Laufzeitrisiko als Exposure in EM-Bonds

Die Pensionskasse des Schweizer Maschinenherstellers Sulzer (SVE) hat sich gegen Emerging Market Bonds entschieden und will lieber Laufzeitrisiken eingehen.

„Wir haben uns Mexiko, Brasilien, Russland und die Philippinen für eine mögliche Investition in Schwellenländeranleihen angesehen, aber dafür hätten wir unseren Aktienanteil um rund zwei bis drei Prozentpunkte senken müssen“, erläuterte SVE-Geschäftsführer Urs Schaffner in einer Präsentation bei der traditionsreichen Schweizer „Fachmesse 2. Säule“ des VPS-Verlags.

Er fügte hinzu, dass „indische und chinesische Anleihen leider derzeit weniger interessant laufen“. 

Im Moment hat der Fonds 65% des Vermögens in Anleihen und 35% in „aktienähnlichen Risiken“ mit einem „aktiven Ansatz aber sehr engen Bandbreiten“, sagte Schaffner, der im September 2010 die Leitung der SVE übernommen hatte, nachdem er die UBS Pensionskasse verlassen hatte.

Um Verluste zu vermindern überlegt die SVE nun, die Laufzeiten im Anleihenportfolio zu erhöhen, trotz des Risikos, das entsteht, wenn die Zinsen drehen.

„Aber wir halten diese Verlustrisiken durch die langen Laufzeiten für kleiner als die Verluste, die wir in einem langanhaltenden Niedrigzinsumfeld erleiden werden“, so Schaffner.

Er erläuterte gegenüber IPE nach seinem Vortrag, dass die strengen Grenzen des Risikobudgets, die seit der Krise eingezogen worden sind, „die Pensionskasse dazu zwingen, zu entscheiden, welches Risiko eingegangen werden soll – und das ist sehr gut“.

Eine weitere strikte Grenze, jene über Liquidität, hielt die Pensionskasse davon ab, in Infrastruktur zu investieren, ergänzte Schaffner.

„Sonst würde das Downside-Risiko für uns als ‚rentnerlastige’ Kasse zu groß werden“, so der SVE-Geschäftsführer.

Vom Gesamtvermögen von 3,6 Mrd. SFR (rund 3 Mrd. Euro) werden 2,2 Mrd. SFR für Rentner verwaltet, aber der Deckungsgrad der Pensionskasse steht derzeit bei 105,6%.

Schaffner erläuterte, dass im Moment „unsere Rentner früher sterben als erwartet, und wir sogar einen Überschuss von diesem Teil unserer Mitglieder erzielt haben“.

Durch eine genauere Analyse fand die Pensionskasse heraus, dass nur die älteren Rentner einen Überschuss erzielen, während die jüngeren Rentner Verluste bringen.

„Wenn wir einfach einen Gewinn angenommen hätten, wären die Probleme später aufgetreten“, betonte Schaffner. Dies beweise, dass „die Strategiefindung nie ein gerader Weg ist. „Man findet immer wieder neue Fakten und man muss die Strategie ständig überprüfen“, so der SVE-Geschäftsführer.

Seiner Meinung nach könnte der Unterschied in der Langlebigkeitsstatistik damit erklärt werden, dass die älteren Rentner während ihrer Arbeitszeit mehr Gesundheitsrisiken ausgesetzt worden waren und deshalb früher sterben.