Gemäß Studie sagten 80% der Investoren, dass sie eine „reine Master-KAG“ bevorzugen würden. Noch im Jahr 2012 wollten nur 60% explizit diese Trennung und im Jahr 2011 sogar nur 50%. Diese Separation gilt laut Telos auch für Depotservices.
Allerdings hielten die Autoren der Studie fest, dass die Zahlen leicht verzerrt werden, da einige Investoren nichts dagegen haben, dass die Master-KAG passive Mandate verwaltet.
Telos hielt auch fest, dass bei allen Anbietern eine strikte Trennung zwischen den Bereichen Administration und Vermögensverwaltung herrscht.
„Unsere aktuellen Ausschreibungen bestätigen jedenfalls den Trend zur sauberen Trennung beider Geschäftsbereiche“, so die Rating-Agentur.
Das deckt sich auch mit der Aussage eines Geschäftsführers der österreichischen Spängler IQAM anlässlich der Jahrespressekonferenz. Markus Ploner, einer der drei Geschäftsführer des Quant-Managers, der auch eine KAG-Lizenz hat, hielt fest: „Je komplexer das Mandat, desto unwahrscheinlicher ist es, dass alles aus einem Haus kommt.“
Es könne zum Beispiel das Risikomanagement von einer KAG kommen und ein Hedging-Overlay von einer anderen. „Investoren selektieren ihre Dienstleister sorgfältig“, so Ploner.
Die Studienautoren bei Telos glauben, dass sich im Endeffekt zwei Arten der Anbieter herauskristallisieren werden: Zum einen die Full Service Provider und zum anderen jene, die sich auf Reporting und Administration konzentrieren.
In der Studie wurde auch festgestellt, dass institutionelle Investoren wollen, dass die Master KAG das ganze Spektrum an Assetklassen abdecken kann.
Deshalb glaubt Telos, dass im nächsten Jahr mehr Anbieter auch Immobilien-Services anbieten werden. Bislang machen dies nur drei von 13 Master-KAGen.
Unterdessen haben die Master-KAGen ihre Personalressourcen aufgestockt und werden dies auch weiter tun, weil die Reportinganforderungen sowie die Herausforderungen im Asset Management immer komplexer werden.
Der Trend zu mehr Personal setzt sich trotz kleinerer Margen aus dem Asset Management-Geschäft wegen fehlender Aktien- und Alternatives-Mandate fort: „Die sehr konservativ ausgerichtete Anlagepolitik der institutionellen Anleger macht den Master-KAGen allerdings zunehmend zu schaffen“, stellte Telos fest.
Investoren wollen noch immer nicht wirklich mehr Risiko über Aktienanlagen eingehen oder ihre Anleihenportfolios über Unternehmensanleihen, Pfandbriefe und ein wenig Emerging Markets hinausgehend ausbauen. Zudem: der Appetit auf Letzteres wurde seit der Korrektur im Mai/Juni deutlich gedämpft.
Telos hielt jedoch fest, dass Master-KAGen zunehmend in den Beraterbereich eindringen und hier zum Teil traditionelle Anbieter verdrängen.