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Thema Credit ist wieder interessant – Manager

Eingepreiste Ausfälle und Risikoprämien befinden sich auf Höchstständen, Spreads befinden sich auch im Investmentgradebereich auf interessanten Niveaus – der beste Zeitpunkt um sich im Kreditbereich zu positionieren, waren sich Fixed Income Manager beim IPE Institutional Investment Frühstücksseminar in München einig.

Die Kreditkrise ist noch nicht vorbei und die Auswirkungen auf die Realwirtschaft werden sich noch zeigen, aber in den derzeitigen Bewertungen von Anleihen seien weitaus schlimmere Szenarien eingepreist als sie  aller Wahrscheinlichkeit nach jemals eintreten werden, zeigten sich die Manager überzeugt.

„Wir werden keine worst-case Szenarien sehen weil eher der Staat Bankrott geht als einzelne Firmen,“ sagte Alex Veroude, Head of Credit bei Insight Investment. „Man könnte fast sagen, dass Staatsanleihen derzeit risikoreicher als AAA-rated Asset Backed Securities.“

„Je moderner wir werden, desto kürzer werden die Auswirkungen der Krisen, das heißt, dass die Wahrscheinlichkeit relativ gering ist, dass wir das, was wir in der großen Depression oder Japan gesehen haben noch einmal sehen,“ erläuterte Uwe Fuiten, Geschäftsführer Investment Management bei WestLB Mellon Asset Management.

„Institutionen haben tatsächlich aus vergangenen Krisen gelernt und Nationalbanken sind weniger restriktiv in ihrer Zinspolitik begleitend zu den Rettungsmaßnahmen, die die Staaten beschlossen haben.“

Laut Fuiten sind die Risikoprämien in einigen Segmenten auf einem „noch nie gesehenen“ Hoch. „Im Bereich Investment Grade, der eigentlich als der sichere Bereich gilt, sehen wir Spreads von 200 bis 300 bpsweil sich in diesem Bereich die Problemfälle, also die Financials, finden.“

Veroude bestätigte, dass Insight ebenfalls im Investment Grade Bereich steigendes Interesse sieht. Diese gestiegene Nachfrage könnte auch der Grund sein, warum sich die Spreads trotz fortlaufender schlechter Nachrichten nicht noch weiter ausgeweitet haben. Dies heiße aber nicht, dass Spreads überhaupt nicht mehr fallen werden, betonte Veroude. Es komme vor allem auch darauf an, was die Politiker in den nächsten Wochen beschließen. Aber er rät Investoren, sich „bereits 2008 richtig zu positionieren“.

Eine weitere von ihm bevorzugte Assetklasse sind AAA-rated Asset Backed Securities und hier vor allem Mortgage Backed Securities, denn tatsächliche Wohnobjekte seien die interessanteste Besicherung. Das größte Risiko dabei sei der Zahlungsverzug, der vor allem dann eintrete, wenn Leute ihre Jobs verlieren. Allerdings müsste ein Viertel aller Leute ihren Job verlieren, damit die Kurse mit den derzeit eingepreisten Ausfällen unattraktiv werden.

Veroude nannte außerdem Darlehen und long/short Kreditinvestitionen als Bereiche mit guten Möglichkeiten – „den besten, die ich in den letzten 10 Jahren gesehen habe“. Aber Emma du Haney, Investment Director Fixed Income bei Henderson Global Investors, warnte, dass gute Managerauswahl allein nicht ausreichen werde. Es sei wichtig, in neue Bereiche wie etwa Emerging Markets vorzudringen, um die überlaufenen klassischen Anleihen-Segmente zu vermeiden.

Du Haney ist überzeugt, dass für ein Bond-Portfolio nützliche Instrumente wie Credit Default Swaps „in Kürze bald wieder völlig funktionieren werden“, da derzeit die Counterpartrisiken addressiert würden und eine Exchange eingerichtet wird.

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