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Umfrage von Natixis IM zeigt optimistische Markterwartungen institutioneller Investoren

Institutionelle Investoren sorgen sich um hohe Bewertungen und Geopolitik, aber nicht mehr um einen wirtschaftlichen Abschwung und Inflation.

Die hohen Bewertungen an den Aktienmärkten halten 47% der institutionellen Investoren für das größte Risiko im Portfolio. Aus makro-ökonomischer Perspektive schwindet die Sorge vor einer globalen Rezession; weniger als ein Drittel (30%) der Befragten rechnen im Jahr 2025 mit einem wirtschaftlichen Abschwung.

Die Geopolitik hingegen bereitet doppelt so vielen Ungemach: Zwei Drittel (66%) glauben, dass neue Allianzen wie BRICS zu größerer wirtschaftlicher Instabilität führen werden und dass Chinas Ambitionen die Welt in zwei Sphären trennen wird (62%). An ein Ende des Krieges in der Ukraine glauben nur 28%, in Deutschland sogar nur 22%.

Das sind einige der wichtigsten Ergebnisse der diesjährigen Umfrage von Natixis Investment Managers (Natixis IM) unter 500 institutionellen Investoren, die weltweit zusammen 28,3 Billionen US-Dollar verwalten.

Obwohl der Aktienanteil in ihren Portfolios mit gut einem Drittel (36,7%) weiterhin hoch bleiben soll (in Deutschland dagegen nur 31,2%), sind zwei Drittel (67%) der befragten Renten- und Pensionskassen, Versicherungen, Stiftungen und Staatsfonds weltweit der Meinung, dass die Aktienbewertungen derzeit nicht die Fundamentaldaten widerspiegeln. So würden die Märkte im Jahr 2025 erkennen, dass Bewertungen eine Rolle spielen. Den Anteil von US-Aktien im Portfolio will jedoch nur ein Viertel der großen Kapitalsammelstellen (26%) abbauen, in Deutschland will ihn sogar über die Hälfte ausbauen (53%). Skeptischer als im Rest der Welt sind die in Deutschland ansässigen Institutionellen Investoren gegenüber europäischen Aktien: Während weltweit 34% deren Anteil erhöhen will, sind es in hierzulande nicht einmal die Hälfte (16%).

Generell zeigen die Pläne für die Portfolios ein hohes Maß an Zuversicht: die Zahl derer, die angeben, dass sie das Risiko in ihren Portfolios aktiv verringern, sinkt von 56% im Jahr 2024 auf 48%. Umgekehrt sagen vier von zehn, dass sie 2025 aktiv mehr Risiken eingehen werden.

Dies gilt auch für festverzinsliche Wertpapiere: Da für 2025 mit weiteren Zinssenkungen gerechnet wird, sind 62% der Befragten „bullish“ für Bonds, und Duration und Kreditrisiken spielen wieder eine größere Rolle. 35% geben an, den Anteil von High Yield Bonds in ihren Portfolios erhöhen zu wollen. Aktives Management für festverzinsliche Anlagen halten dementsprechend 70% für unerlässlich. Tatsächlich haben laut Morningstar zwei von drei aktiv gemachten Anleihefonds von Juli 2023 bis Juni 2024 ihre Benchmark übertroffen. Davon scheinen auch die befragten Investoren profitiert zu haben. Über alle Assetklassen hinweg geben zwei Drittel (67%) an, dass ihre aktiv verwalteten Investitionen in den letzten 12 Monaten ihre Benchmarks übertroffen haben.

Private Assets gewinnen weiter an Bedeutung
Der große Trend des Jahres 2025 scheinen jedoch auch wieder die Anlagen auf den nicht-öffentlichen Märkten zu werden. Fast drei Viertel (73%) der institutionellen Anleger sind am optimistischsten in Bezug auf Private Equity, was einen deutlichen Anstieg gegenüber den 60%vor einem Jahr darstellt. Infolgedessen sind weltweit 17% des institutionellen Vermögens in private Anlagen investiert, was weltweit etwa 13 Billionen Dollar ausmacht. Über die Hälfte der institutionellen Anleger haben 2024 ihre Allokation in Private Assets erhöht.

Weltweit weisen die öffentlichen Rentenversicherungen mit 22% den höchsten Anteil von Private Assets in ihren Portfolios aus. Regional gesehen haben Investoren in Asien die höchsten durchschnittlichen Allokationen in nicht gelisteten Vermögenswerten (20%), während Institutionelle in Nordamerika 18% und in Europa nur 17% ausweisen. Innerhalb des Gefäßes für Alternatives soll im Jahr 2025 Private Equity rund 30% einnehmen, gefolgt von Immobilien mit 19% und Private Debt mit 16%. Bei deutschen Investoren stehen an dritter Stelle im Alternatives Portfolio Investitionen in Infrastruktur mit 17%. Während im letzten Jahr nur 20% Commercial Real Estate für aussichtsreich hielten, sind es jetzt wieder annährend 40%.

Patrick Sobotta, Geschäftsführer für Zentral- und Osteuropa sowie Leiter der Private Asset Academy von Natixis IM: „Die institutionellen Anleger haben längst erkannt, dass sie für das Erreichen ihrer anspruchsvollen Renditeziele die Überrenditen brauche, die ihnen illiquide Vermögenswerte bieten. Gerade Investitionen in Infrastruktur schaffen Versicherungen oder Pensionsfonds die Möglichkeit, ihre langfristigen Verpflichtungen mit den ebenfalls langen Laufzeiten zu matchen. Zugleich sind sie von den Regulatoren angehalten, ihre Investitionsstrategien angesichts der zunehmenden klimatischen Herausforderungen auf die Finanzierung der Infrastruktur für die Energiewende auszurichten. Dafür sprechen auch eine ganze Reihe von handfesten finanzwirtschaftlichen Argumenten: die häufig niedrigen Korrelationen zu anderen Anlageklassen, die meist geringe Volatilität, regelmäßig stabile und vorhersehbare Cashflows, die zusätzliche Diversifikation des Portfolios.“