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Union Investment: Institutionelle haben wieder Appetit auf Risiko

Mehr als die Hälfte der befragten Institutionen glauben, sie können einen Prozentpunkt oder mehr zusätzliche Rendite generieren, wenn sie weniger interne und externe Restriktionen, zum Beispiel Regularien, hätten – vor allem da der Risikoappetit wieder ein wenig zurückgekehrt ist.

Laut der jährlichen Risikomanagement-Umfrage des Asset Managers sagten diesmal nur 11%, dass sie keinen Mehrwert generieren könnten, sollten sie weniger Restriktionen haben. 2012 waren es noch 16% gewesen.

70% glauben dagegen, dass sie diese Hürden, inklusive Regularien, behindern. 50% glauben sogar, dass sie eine Mehrrendite von einem bis fünf Prozentpunkten erzielen könnten.

In diesem Jahr hat der Asset Manager 104 deutsche institutionelle Anleger befragt. Davon 18% Pensionskassen oder Versorgungswerke, 26% Versicherer, 13% Stiftungen, 25% Banken, der Rest Unternehmen und sonstige.

„Wir leben seit 2008 in einem Zeitalter der Regulierung und die Restriktionen daraus bedingen das Ende von so mancher Renditechance“, sagte Alexander Schindler, Vorstandsmitglied der Union Investment, in seinen Grußworten bei der diesjährigen Risikomanagementkonferenz am vergangenen Donnerstag in Mainz.

Knapp mehr als die Hälfte der Konferenzteilnehmer glauben, dass die nächsten 12 Monate mehr Chancen als Risiken bringen werden. Dies ergab eine TED-Umfrage vor Ort.

Die Umfrage der Union Investment unter institutionellen Anlegern hatte gezeigt, dass es dieses Jahr wieder einen 5%-Anteil an Investoren gibt, die sich selbst als „spekulativ/chancenorientiert“ bezeichnen – eine Kategorie, die im Jahr davor niemand angekreuzt hatte.

Der Anteil an Institutionen, die sagen sie seien weiterhin „absolut sicherheitsorientiert“, ist von 37% auf 30% gesunken. Aber Thorsten Neumann, Geschäftsführer bei Union Investment, bestätigte, dass Regularien den Spielraum für Investoren „deutlich eingeschränkt“ haben.

Insgesamt sind die institutionellen Anleger pessimistischer als noch 2012, wenn es um ihre eigene finanzielle Situation geht. Keiner der Befragten gab an, dass sich die Situation für ihn in den nächsten 12 Monaten „deutlich verbessern“ wird. Im Jahr davor hatten noch 7% dieser Aussage zugestimmt.

In einer weiteren TED-Umfrage bei der Konferenz gaben zwei Drittel der Teilnehmer an, sie glauben nicht an eine Erholung der Renditen nach einer massiven Zinswende – die übrigens nicht sehr bald erwartet wird.

Diese Angst spiegelt sich auch in der Union-Umfrage wieder, wo viel mehr befragte Investoren als im vergangenen Jahr befürchten, eine Mindestrendite nicht zu erreichen.

Insgesamt, sagt Union Investment eine Änderung in der Herangehensweise an die Asset Allokation bei institutionellen Investoren voraus, da immer mehr szenario-basierte Ansätze geprüft würden.

Sowohl die Umfrage, die gemeinsam mit der Universität Siegen durchgeführt worden war, als auch eine weitere TED-Befragung bei der Konferenz zeigten, dass beinahe die Hälfte aller Befragten glaubt, dieser Ansatz werde in naher Zukunft „sehr wichtig“ oder „wichtig“ werden. Derzeit wendet die deutliche Mehrheit noch einen Ertrag/Risiko-optimierten Ansatz an.