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Valida legt unter neuem CEO den Fokus auf Vorsorgekassen

Stefan Eberhartinger verringert aktiven Vertrieb von Pensionskassenverträgen

Teil der Umstrukturierung der Valida Vorsorge Management, die Holding, der die Valida Pensionskasse, Vorsorgekasse und eine Beraterfirma angehören, wird auch die Verringerung des Direktvertriebes im Pensionskassengeschäft umfassen.

Dies bestätigte Stefan Eberhartinger, neuer CEO der Gruppe. „Der Markt ist derzeit zu klein und Direktvertrieb bringt zu geringe Margen“, erläuterte er.

Allerdings hielt er fest, dass die Valida weiterhin an Ausschreibungen teilnehmen wird und Kunden bedienen wird, die auf sie zukommen.

Außerdem betonte er, dass das Unternehmen „bereit sein wird“, sollte der Markt für betriebliche Altersvorsorge in Österreich Auftrieb erhalten und sich die Nachfrage wieder erhöhen.

Für die Vorsorgekasse will Eberhartinger jedoch Geld für eine Vertriebsstrategie in die Hand nehmen, weil „dies ein Markt ist, der garantiert wächst“.

Jeder Arbeitgeber muss einen Teil der Lohnsumme in eine Vorsorgekasse einbezahlen, um spätere Abfertigungen, also Abfindungen beim Verlassen des Unternehmens, zu finanzieren.

Eberhartinger war im vergangenen Jahr in den Vorstand berufen worden, um dabei zu helfen, die Verwaltung in der Valida Gruppe aufzuräumen. Sie war durch den Eintritt diverser Großkunden über die letzten Jahre, sowie Ankäufe wie die Siemens Pensionskasse, die Eberhartinger aufgebaut hat, sehr komplex geworden.

Vergangene Woche wurde bekannt, dass der frühere CEO der Valida Holding, Andreas Zakostelsky, sich auf seine politische Rolle als Abgeordneter im Parlament, sowie die Position als Vorstand des österreichischen Pensionskassenverbandes FVPK konzentriert.

Eberhartinger wurde zum CEO ernannt und wird sich auf Grund seiner Vorerfahrung vor allem um den Pensionskassen- und Beratungsbereich des Geschäftes konzentrieren.

Er teilt sich den Vorstand mit Albert Gaubitzer, der sich vor allem auf das Vorsorgekassen-Geschäft, also die Verwaltung von Abfertigungs-Geldern, konzentrieren, sowie IT.

Im Gespräch mit IPE bestätigte Eberhartinger, dass dies für ihn eine „völlig neue Rolle ist, weil ich bislang immer Pensionskassengeschäft von Grund auf aufgebaut habe und jetzt muss ich ein bestehendes Pensionskassengeschäft verschlanken“.

Ein Beispiel für die bessere Nutzung von Synergien ist die versicherungsmathematische Bilanzierung einzelner Kunden-Portfolien. Derzeit werden diese von vier verschiedenen Personen erledigt, je nachdem, wie der jeweilige Kunde zur Valida gekommen ist, also entweder über Direktvertrieb, als früherer Beratungskunde, der dann seine Pensionspläne übertragen hat etc.

Die neue Strategie beinhaltet auch ein neues Client Relationship Management (CRM), bestätigte der CEO, um eine „One Face to The Customer“-Strategie zu gewährleisten.

Der gesamte Verschlankungsprozess wird „mindestens drei bis fünf Jahre“ brauchen, bis er abgeschlossen ist.

Eberhartinger bestätigte, das langfristige Ziel sei es auch, die ehemalige Siemens Pensionskasse, heute Valida Industrie, die die Gruppe derzeit parallel mit der anderen Pensionskasse anbietet, in eine Einheit zusammenzufassen.

Der neue CEO will auch mehr Synergien des Valida-Aktionärs Raiffeisen nutzen, „wo es Sinn macht und günstiger ist“, was auch bedeutet, dass einige Vertreter in den Aufsichtsgremien der Valida-Tochterunternehmen vertreten sein werden.

Die Vorsitzpositionen in den Aufsichtsgremien der Tochterunternehmen, die Zakostelsky ebenfalls abgegeben hat, werden jedoch von Eberhartinger oder Gaubitzer besetzt.