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VBV mit Bilanz 2016: Beim Brexit geirrt – nicht aber bei den Kredit-Anlagen

Große österreichische Pensionskasse erzielt im vergangenen Jahr eine Rendite von 3,4%.

Günther Schiendl

Der Absturz an den Börsen nach der Brexit-Abstimmung hat der österreichischen Pensionskasse VBV, die 6,3 Mrd. Euro verwaltet, durchaus Schmerzen bereitet.

Für das Jahr 2016 erwirtschaftete sie 3,4% und liegt damit unter dem Marktschnitt von 4,17%.

„Es war der Brexit, wir haben das einfach falsch eingeschätzt“, gab Günther Schiendl, Vorstandsmitglied und CIO der VBV, im Gespräch mit unserer Redaktion zu.

Allerdings haben sowohl die Hedging-Strategien, die vor den US-Wahlen eingesetzt wurden und vor alle, die Anleihen-Strategie der Pensionskasse mitgeholfen, die Verluste abzufedern.

Schiendl bestätigte, dass die Kreditfonds, die vor drei Jahren ins Portfolio aufgenommen worden waren, die „richtige Wahl“ waren.

„Wir sind in diese zu einem Zeitpunkt eingestiegen, als man noch die besten Manager bekommen hat“, fügte er hinzu.

Außerdem erläuterte er, dass die VBV das hauseigene Team über die vergangenen Jahre verstärkt hat, um ihr Credit-Research-Know-how zu stärken.

Abgesehen von der Beimischung von Kreditfonds hat die VBV auch den Anteil an Staatsanleihen weiter reduziert, vor allem jenen aus Staaten der europäischen Peripherie.

„Aber wir haben die Unternehmensanleihen behalten, um vom Ankaufsprogramm der EZB zu profitieren“, so Schiendl.

Ein weiterer Performance-Treiber im vergangenen Jahr waren Emerging Markets, die laut dem CIO „lange totgeglaubt waren“.

„Wir sind sogar in High Yield- und Unternehmensanleihen aus Schwellenländern eingestiegen“, sagte Schiendl.

Über alle Perioden zwischen zwei und fünf Jahren hatte die VBV immer besser als der Markt (ohne VBV) abgeschnitten.

Im Gespräch erläuterte Gernot Heschl, CEO der VBV Pensionskasse, dass die VBV versuche, mehr Mitglieder dazu zu bringen, von der Möglichkeit der Einzahlung von Eigenbeiträgen Gebrauch zu machen.

Darüber hinaus hielt er fest, dass die VBV der Ideengeber zum „Langzeitkonto“ war, das der Fachverband der Pensionskassen (VFPK) im vergangenen Jahr präsentiert hatte.

Dabei soll ein Produkt angeboten werden, in dem sowohl Zeit als auch Geld angelegt werden kann.