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Vertrauen institutioneller Investoren fällt auf Rekordtief

Der State Street Investor Confidence Index verzeichnet mit 65,9 Punkten im Dezember einen neuen Tiefstand. Insbesondere US-Anleger zeigen sich stark verunsichert.

Wie in den Vormonaten ging es auch im Dezember mit dem Investorenvertrauen in die Aktienmärkte weiter bergab. Überraschend ist allerdings die Höhe des Rückschlags. So ging es gegenüber dem leicht revidierten Vormonatswert von 75,8 Punkten um weitere 9,9 Punkte auf 65,9 Punkte nach unten. Einen so tiefen Stand hatte der Index bislang noch nicht gesehen.

Ein erneutes Mal waren es die institutionellen Investoren in Nordamerika, die dem Index den Boden unter den Füßen entzogen. Hier fiel der Wert von 75,4 auf 65,3 Punkte. Überraschend stabil – wie auch Dax und Co. – das Vertrauen der Investoren in Europa. Hier stieg der Wert sogar leicht von 83,9 auf 85,0 Punkte. Relativ stabil auch die Lage in Japan, hier gab der Index leicht um 0,8 Punkte auf 85,8 Punkte nach.

„In diesem Monat haben unsere quantitativen Messungen des weltweiten Investorenvertrauens eine bisher nicht erreichten Tiefstand ermittelt. Damit haben wir deutliche Indizien dafür, dass die Risikoneigung der Anleger stark von den „rechts-links-Fausthieben“ der Kreditkrisen im August und November beeinflusst wurde”, kommentiert Harvard-Professor Ken Froot. Er hat den Index gemeinsam mit Paul O’Connell, Associate Director bei State Street, entwickelt. „Seit einigen Tagen sehen wir bei institutionellen Anlegern eher Halte- als Verkaufsstrategien. Die eindeutige Schlussfolgerung aus den aktuellen Daten ist dennoch, dass sie den Fundamentaldaten viel skeptischer gegenüber stehen als in der ersten Jahreshälfte“, so Froot weiter.

„Gemäß diesem Muster, dass sich vor zwei Monaten abzeichnete, haben die nordamerikanischen Anleger den düstersten Ausblick“, fügt Paul O’Connell hinzu. „Europäische und asiatische institutionelle Anleger haben ihre Risikoneigung in diesem Monat stabil gehalten, wenn dies auch auf einem niedrigeren Niveau liegt als im vergangenen Jahr. „Der nordamerikanische Pessimismus spiegelt sich nahezu exakt in der Entwicklung des US-Konsumentenvertrauens in den vergangenen Monaten wieder. Es ist das erste Mal seit 2003, dass wir eine solche Kongruenz gesehen haben.“

Der State Street Investor Confidence Index misst monatlich das Anlegervertrauen anhand quantitativer Analysen des Kauf- und Verkaufverhaltens institutioneller Anleger. Grundlage ist dabei die finanzwissenschaftliche Theorie, nach der sich aus den Veränderungen in der Risikobereitschaft von institutionellen Anlegern präzise Aussagen über ihr Vertrauen ableiten lassen. Dieses ist umso größer, je höher die Bereitschaft zu einem großen Aktienanteil im Portfolio ist.