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VFPK: Unternehmen brauchen Sicherheiten

Deutsche Firmenpensionskassen haben bereits die zweite große Krise seit ihrer Einführung relativ unbeschadet überstanden und Peter Hadasch, Vorsitzender des Verbandes der Firmenpensionskassen (VFPK) sieht weiteres Wachstumspotential für die Branche.

Über die letzten 10 Jahre hat sich die Zahl der Unternehmen in den 15 dem VFPK angehörigen Pensionskassen mehr als verdreifacht und hat letztes Jahr mit 3.942 Trägerunternehmen beinahe die 4.000er-Marke erreicht. Über die vergangenen fünf Jahre lag die Nettoverzinsung der Pensionskassen bei 4,83% verglichen mit einer fünf-Jahres-Verzinsung von 5,21% am Jahresende 2007, stellte die VFPK in ihrer diesjährigen Mitgliederbefragung fest.

Ende 2008 lag die Aktienquote der VFPK-Mitglieder bei 18%, verglichen mit 27% im Jahr zuvor. Zugleich stiegen die Zinsinvestitionen um etwa den gleichen Faktor von 18% auf 28%. Die restlichen Investitionen, Immobilien (10%) und Darlehen (45%) blieben auf gleichem Niveau.

„Die überbetrieblichen Pensionskassen haben nicht zuletzt durch die Verbreitung von entsprechenden Klauseln in Tarifverträgen ein enormes Wachstumspotenzial,“ erläuterte Hadasch. „Der Durchführungsweg Pensionskasse ist und bleibt attraktiv“, ergänzt der VFPK-Chef und merkt an, dass andere Formen der betrieblichen Altersvorsorge mehr Arbeit für das Unternehmen bedeuten.

Außerdem biete dieser versicherungsförmige Durchführungsweg viele Garantien, die vor allem für kleinere Unternehmen wichtig sind. Bei der diesjährigen Handelsblatt-Konferenz über betriebliche Altersvorsorge in Berlin, sagte Klaus Heubeck, vom gleichnamigen Beraterunternehmen, ebenfalls, dass sich die betriebliche Altersvorsorge mehr hin zu versicherungsförmigen Modellen und weg von rein kapitalmarktorientierten Systemen entwickeln wird. Das hielten die Veranstalter in einer Pressemitteilung fest.

„Die Arbeitgeber, vor allem große internationale Konzerne die am Kapitalmarkt investieren wollen, haben dies schon längst getan,“ betonte Hadasch. „Jene Unternehmen, die jetzt eine betriebliche Altersvorsorge einrichten, weil ihre Mitarbeiter ihr Recht auf Entgeltumwandlung nachfragen, brauchen Sicherheiten.“

Außerdem erwähnt Hadasch, dass gerade in Deutschland das Vertrauen der Mitarbeiter in ihre Firma sehr hoch ist und die Angestellten ihr Pensionskapital gerne am Kapitalmarkt angelegt sehen, solange sie wissen, dass die Firma in schwierigen Zeiten Verluste ausgleicht.

Die Nachschusspflicht sei für Unternehmen leicht steuerbar, da sie selbst die Aktienquote (mit einer Deckelung bei 30%) und damit das Risiko in der Pensionskasse bestimmen können, so die VFPK. „Keine der Pensionskassen ist soviel ich weiß irgendwie in Gefahr – die meisten haben zwar keine Reserven mehr, aber durch die restriktive Anlagevorschriften und die vierteljährlichen Stresstests ist die Krise keiner Kasse an die Substanz gegangen,“ erläuterte Hadasch.