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Vienna Insurance Group: Versicherer kauft Immobilien – Vorsicht dagegen bei Infrastruktur

Bei den meisten Infrastrukturinvestitionen gebe es zu viele Unsicherheiten und politische Risiken, so der Chief Investment Officer (CIO) der Vienna Insurance Group.

Wien - Hofburg

Der größte österreichische Versicherer, die Vienna Insurance Group (VIG), kauft weiter Immobilien, um die niedrigeren Anleihenrenditen auszugleichen.

Der Versicherer mit einem Gesamt-Prämienvolumen von 9,15 Mrd. Euro per Jahresende 2014 investiert derzeit 6% in Immobilien, vor allem in Österreich sowie der CEE-Region, in der bereits mehr als die Hälfte der Prämien generiert werden.

Martin Simhandl, Veranlagungschef der VIG, bestätigte gegenüber unserer Redaktion, dass es „Raum gebe, die Immobilienquote um weitere zwei Prozentpunkte zu erhöhen“.

Er hielt fest, dass der Versicherer, die Objekte langfristig halten will, „weil sie eine gute Ergänzung zu unserem Portfolio sind und das Cash-Flow-Profil abbilden“.

Die meisten Immobilien sind in Österreich und obwohl Simhandl bestätigte, dass es „schwieriger geworden ist ‚langweilige’ Objekte zum richtigen Preis zu finden“, könne die VIG mit ihrer Expertise auch Immobilien in Prag kaufen, was „noch immer ein guter Markt“ sei.

Simhandl erläuterte, er suche insbesondere nach Core-Immobilien wie Wohnobjekten oder „einfachen Bürogebäuden“.

Wegen der niedrigen Volatilität dieses Teils des Portfolios sucht der Versicherer um ein teilweises internes Modell für seine Immobilienveranlagungen an, um die 25% Eigenkapitalunterlegung zu umgehen, die eigentlich unter Solvency II für Immobilien gefordert sind, erläuterte Simhandl.

<link http: www.institutional-investment.de content asset-allocation artikel external-link-new-window external link in new>Vor kurzem hatte sich der österreichische Versicherer Uniqa optimistisch gezeigt, dass diese Anforderungen, zumindest für Infrastruktur, vor dem Inkrafttreten des neuen Regelwerks mit 2016 noch angepasst werden könnten.

In Sachen Infrastruktur bleibt der Veranlagungschef vorsichtig und weist auf die politischen und regulatorischen Risiken hin, die bei vielen Infrastrukturinvestitionen langfristig auftreten können.

„Je eher eine Standardisierung solcher Investitionen erreicht werden kann, um die Risiken zu minimieren, desto besser wären sie für Versicherer geeignet“, so Simhandl.

Im Prinzip, so der CIO weiter, wären Infrastrukturinvestitionen auf Grund ihres langen Zeithorizonts „gut für Versicherer“, aber er erwähnte auch das Know-how, das bei vielen dieser Investitionen benötigt wird.

Auf die Frage, ob die EU-Initiative für die Schaffung langfristiger Investitionsinstrumente, den sogenannten ELTIF, das Problem lösen könnte, sagte Simhandl, dass hier „die Diskussion gerade erst begonnen“ habe.

Er wies darauf hin, dass viele wichtige Fragen, wie etwa eine standardisierte Due Diligence, die zur Verfügung Stellung von Eigenkapital bzw. zu welchen Konditionen dies geschehe oder aber auch die Finanzierung der Instandhaltung noch nicht geklärt seien.