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VolkswagenStiftung: Infrastruktur ist durch Subventionen zu sehr an „künstliches Umfeld“ geknüpft

Insgesamt zeigt der Markt dennoch eine positive Tendenz, wie aktuelle Closings und erzielte Renditen zeigen.

Eines der Probleme, das institutionelle Investoren mit Infrastruktur haben ist die politische Dimension, die Risiken bringt. „Viele dieser Investitionen sind an staatliche Subventionen geknüpft, die in Wahrheit ein künstliches Umfeld schaffen“, erklärte Dieter Lehmann, CIO der rund 2,7 Mrd. Euro schweren VolkswagenStiftung beim Investmentseminar von SpänglerIQAM in Wien.

Außerdem ist die Private Equity-Struktur viele dieser Infrastrukturinvestitionen ein Problem für einige Non-Profit-Organisationen in Deutschland, wegen des gewerblichen Charakters der Ausschüttungen. „In diesem Fall können solche Investoren die Steuerbefreiung verlieren“, erläuterte Lehmann.

Er erläuterte auch, er sei deshalb „nicht wirklich interessiert an Infrastruktur“, da im Portfolio der Stiftung bereits eine gut ausgebaute Immobilienquote – von 14,4% per Jahresende 2013 – bestehe und für ihn sind die zwei Assetklassen „zu sehr korreliert“ seien.

Abgesehen von den „strengen regulatorischen Anforderungen“ bei Investitionen in Infrastruktur, hielt Lehmann auch fest, dass viele Fonds, die in diesem Bereich aufgelegt werden, anfänglich Probleme hatten, Investitionsmöglichkeiten zu finden.

Dass die Assetklasse durchaus liefern kann, zeigt dagegen das Beispiel SOLUTIO AG/UBS. „Der durch UBS AFA und SOLUTIO AG erst im Mai 2014 geschlossene Dachfonds APPIA Global Infrastructure Portfolio zeigt bereits nach kurzer Zeit eine sehr positive Entwicklung in der Assetklasse“, erklärte SOLUTIO-Vorstand Dr. Rüdiger von Kollmann gegenüber unserer Redaktion. „Seit Auflage des Fonds im November 2011 konnten laufende Erträge in Höhe von rund 3,5% p.a. auf den NAV der investierten Fonds erzielt werden. Des Weiteren wurde seit Auflage des Fonds bereits insgesamt ca. 5.7 % aus Realisierungserträgen für die Investoren erwirtschaftet, wovon 3.3% Kapitalgewinne sind“, so Kollmann abschließend.

Unterdessen hat Yielco ein erstes Closing des Multi-Manager-Fonds „Yielco Infrastructure I“ bekanntgegeben, nachdem von deutschen Versicherern und Vorsorgeeinrichtungen 155 Mio. Euro eingesammelt worden waren.

Der Assetmanager, spezialisiert auf Infrastruktur und Private Debt, hielt fest, dass damit die Hälfte der Zielgröße von 300 Mio. Euro 
früher als erwartet erreicht worden sei.

Um „frühzeitige Ausschüttungen“ zu erreichen, werden bis Jahresende erste Investitionen in bestehende Fondsstrukturen getätigt werden.

„Der Abschluss einer Sekundärmarktbeteiligung wird ebenfalls bis zum Jahresende erwartet”, so Matthias Unser, Gründungspartner und Geschäftsführer von YIELCO Investments, in einer Pressemitteilung.

Der Fonds wird global vor allem im Small- und Mid-Market investieren, weil diese Bereiche „außerhalb des preisintensiven Wettbewerbs bei größeren Core-Transaktionen“ liegen.

An Sektoren sieht sich Yielco „vor allem die Bereiche Energieerzeugung und -verteilung, Transport, Versorgung und soziale Infrastruktur“ an, „während Telekommunikations- Infrastruktur und Erneuerbare Energien im Portfolio gezielt eine untergeordnete Rolle einnehmen dürften“.

Insgesamt verwaltet das Unternehmen jetzt rund 370 Mio. Euro in Infrastruktur, nachdem es im Frühjahr 2014 „einen Managed Account einer namhaften deutschen Versicherungsgesellschaft und ein Verwaltungsmandat einer Zusatzversorgungskasse gewinnen konnte“.

Außerdem „werden zwei deutsche Pensionsfonds bei der Investition ihrer Private Debt-Portfolios mit einem Gesamtvolumen von 600 Mio. Euro unterstützt“, so Yielco.