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„Wir wachsen mit einem leistungsstarken Produktangebot“

Still und leise hat sich der Asset Management Arm der Bayerischen Landesbank in den vergangenen Jahren als ernstzunehmender Player am deutschen Markt etabliert: Das verwaltete Volumen der BayernInvest beträgt derzeit über 27 Milliarden Euro in Spezial- und Publikumsfonds sowie institutionellen Vermögensverwaltungsmandaten. Die Assets under Management haben sich in den letzten zwei Jahren nahezu verdoppelt.

Institutional Investment Chefredakteur Frank Schnattinger sprach mit Michael O. Bentlage, Sprecher der Geschäftsführung der BayernInvest Kapitalanlagegesellschaft mbH, in München über die Strategie des Vermögensverwalters.

 

Institutional Investment: Herr Bentlage, ketzerisch gefragt: Wie schafft es die BayernInvest, auch außerhalb des Freistaats Kunden zu gewinnen?
Bentlage:
Was zählt sind die angebotenen Services, die Produkte und die Performance. Die regionale Verankerung spielt meines Erachtens eine untergeordnete Rolle.

Institutional Investment: Stichwort Asset Allocation bei den Sparkassen. Verschiedene Anbieter versuchen hier stärker ins Geschäft zu kommen. Ihnen sagt man in diesem Bereich eine exzellente Arbeit nach. Was sehen Sie hier als Argument pro BayernInvest?
Bentlage: Wir bieten bereits seit mehreren Jahren eine gesamtheitliche Asset Allocation für Sparkassen an. Hier ist es uns wichtig, das Gesamtbuch inklusive der Passivseite in die Optimierung einzubeziehen und erst mit dieser Restriktion das Depot A zu optimiert. In der Praxis ergeben sich dadurch signifikante Unterschiede im Vergleich zu einer reinen Depot A-Betrachtung. Dabei spielt auch das Vertrauen eine zentrale Rolle. Zur Gesamtsteuerung brauchen sie ein umfangreiches Datenset, das vielfach von den Sparkassen lieber einem öffentlich-rechtlichen Anbieter als einem ausländischen Asset Manager zur Verfügung gestellt wird. Letztlich sind aber auch die nachweisbare Expertise und Erfahrung, die Produktqualität sowie der Track Record entscheidende Kriterien.

Institutional Investment: In verschiedenen Studien taucht die BayernInvest bei Faktoren wie Kundenzufriedenheit und Performancequalität im oberen Drittel auf, dennoch ist der Name Ihres Hauses bislang nicht unbedingt der bekannteste...
Bentlage: Kundenzufriedenheit und gute Performance sind die Voraussetzung für unser Geschäft. Darüber hinaus haben wir es geschafft, uns in den vergangenen Jahren einen exzellenten Ruf aufzubauen. Wir nutzen diese gute Ausgangsposition und kommunizieren Faktoren, die für uns sprechen, nun stärker im Markt. Dies ist ein klares Commitment von Geschäftsführung und Aufsichtsrat der BayernInvest. Unsere jüngste Verstärkung in der Geschäftsführung (Oliver Brandt wechselte im Frühjahr dieses Jahres von der Union PanAgora als Geschäftsführer zur BayernInvest; Anm. d. Redaktion) sowie die verbesserte Pressearbeit sind klare Belege dafür.

Institutional Investment: Wie stark sind Sie vom Sparkassenlager abhängig?
Bentlage: In der Spitze standen Sparkassen und Verbundpartner für gut 50-60% unserer Assets under Management. Mittlerweile haben wir dank eines guten Neugeschäfts den Anteil außerhalb des Sparkassenlagers deutlich ausgebaut.

Institutional Investment: Sie haben sich als Gesellschaft für den gemeinsamen Weg von Administration und Asset Management entschieden. Zu dieser Konstellation gibt es ja die unterschiedlichsten Meinungen im Markt. Was waren für Sie die Gründe dafür?
Bentlage: Ein wesentlicher Punkt ist die Möglichkeit für mehr Individualität in der Administration, die diese Konstellation ganz eindeutig bietet, ein Grund für die hohe Kundenzufriedenheit bei der BayernInvest.

Institutional Investment: Im Markt zählt man Sie auch zu den Kostenführern was das KAG-Geschäft angeht –ein weiterer Grund dafür?
Bentlage. Es ist sicherlich so, dass sich nur Services lohnen, die einen Deckungsbeitrag abliefern. Wenn Sie auf die geringen Gebühren in diesem Bereich schauen, lohnt sich das Ganze nur mit einer äußerst effizienten Kostenbasis. Wenn sie hier mit Quersubventionen anfangen, sollten sie es als Asset Manager besser bleiben lassen.

Institutional Investment: Was spricht dann gegen die Separation der beiden Geschäftsbereiche?
Bentlage: Dagegen spricht unter anderem die zunehmende Flut an komplexen Produkten. Stellen Sie sich hier eine separierte KAG vor, die unglaubliche Schwierigkeiten hätte, Produkte wie Swaps überhaupt zu verstehen. Als Gesamtanbieter profitieren wir etwa von den kurzen Wegen zwischen Buchhaltung und Produktspezialist und der Möglichkeit zur flexiblen Abbildung spezieller Anforderungen im Service-Paket.

Institutional Investment: Portfoliomanagement ist ein gutes Stichwort. Lassen Sie uns über die Produktpalette im Asset Management sprechen. Wo sehen Sie hier den Fokus?
Bentlage: Die BayernInvest ist ein Asset Manager mit eindeutigem Schwerpunkt im Fixed Income Bereich. Rund 70 Prozent unserer gemanagten Assets fallen in diese Anlageklasse. Und wir bauen unsere Expertise in diesem Bereich stetig weiter aus. Dabei steht neben den Standardrentenprodukten auch verstärkt der Kreditbereich im Fokus. Dazu kommen Strategien, die nach dem neuen Investmentmodernisierungsgesetz mit Hebel möglich sind. Im Aktienbereich steht die BayernInvest ganz klar für den Bereich Value. Hier sind wir dabei, uns einen entsprechenden Track Record aufzubauen.

Institutional Investment: Wie sehen Sie das Thema Verpackung von Investments?
Bentlage: Ich halte es grundsätzlich für wichtig, unseren Kunden die Verpackung anbieten zu können, die sie haben wollen. Es kommt ganz auf die Bedürfnisse der Institution an, ob ein Spezialfonds, ein institutioneller Publikumsfonds oder eine andere Verpackungsform des Investments wie eine Zertifikate- oder Schuldscheinlösung zum Zuge kommt.

Institutional Investment: Wie wichtig ist Transparenz im institutionellen Geschäft?
Bentlage: Extrem wichtig. Sie sehen es am besten bei den Hedge-Fonds. Dem Begriff Hedge-Fonds lastet am deutschen Markt ein negatives Image an. Das liegt daran, dass transparente Hedge-Fonds meist nicht die erwartete Rendite liefern, andere haben dafür Black Box Charakter. Anders ist es beispielsweise bei Hedge-Fonds „light“, die nach deutschem KAG-Recht möglich sind. Hier kann ich dem Investor das Produkt und die Strategie sehr genau erklären. Zusätzliche Transparenz ermöglicht auch, dass er tagtäglich die Wertentwicklung genau verfolgen kann.