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WPV Versorgungswerk: Portfolio-Umstrukturierung mit Fokus auf Real Assets / Seeger ergänzt Führungsteam

Das Versorgungswerk der Wirtschaftsprüfer und vereidigten Buchprüfer (WPV) schaut sich auf der Suche nach risikogerechter Rendite „mehr oder weniger alles an“, mit besonderem Fokus auf Real Assets. Dies auch unter einem neuen Leiter für die Kapitalanlagen, so WPV-CEO Dr. Hans Wilhelm Korfmacher, gegenüber IPE.

Dr. Hans-Wilhelm Korfmacher

Ein hoher Neumittelzufluss erlaubt es der WPV weiterhin nach neuen Investmentmöglichkeiten zu suchen. Aber das Problem ist, dass die Immobilienquote bereits hoch ist. Alternativen müssen deshalb in einem schwierigen Marktumfeld gefunden werden und genügend in-house Expertise muss in diesen Feldern aufgebaut werden.

Im Oktober heuerte die WPV, wie Korfmacher jetzt bestätigte, Heiko Seeger als Geschäftsführer und Leiter Kapitalanlagen an, während Korfmacher selbst die Rolle als CEO des Versorgungswerkes übernahm. Heiko Seeger war zuvor leitender Mitarbeiter der Provinzial Rheinland.

Die WPV hat vor kurzem ihre Immobilienquote deutlich mit ersten Investitionen im Wohnimmobilienbereich erhöht: Sie hat sich an zwei von der Patrizia verwalteten Portfolios mit süddeutschen Immobilien beteiligt <link http: www.institutional-investment.de content asset-allocation artikel external-link-new-window external link in new>und war – wie jetzt bestätigt wurde – einer jener Investoren, die einen Teil des Tower 185 gekauft haben.

„Wir haben eine Immobilienquote von 20%, die nicht mehr wirklich viel erweitert werden kann“m bestätigte Korfmacher.

Der Wohnimmobilienanteil sei mittlerweile „ziemlich groß“ und macht 16% der gesamten Immobilienquote aus.

Nun will die WPV ihre Anleihenquote auf knapp über 50% herunterfahren, was laut Korfmacher „bereits sehr innovativ ist“, vor allem verglichen mit Versicherern und vielen anderen Pensionsanbietern bzw. Versorgungswerken in Deutschland.

Er erläuterte, dass sich die Veränderung der Anlagequoten rasch ergeben habe, da die WPV noch immer ein relativ kleines und schnell wachsendes Versorgungswerk sei – mit hohen Zuflüssen verglichen mit dem tatsächlichen verwalteten Vermögen von 3,2 Mrd. Euro.

Für Korfmacher ist es besonders wichtig, die notwendigen Mitarbeiter und die Expertise im Haus zu haben, um die richtigen Investmententscheidungen zu treffen.

„Bei Investitionen in alternativen Anlagen sollte man nicht versuchen, Geld bei hauseigener Expertise und/oder Beratung von außen zu sparen. Diese Investitionen brauchen viel mehr Zeit bei der Auswahl der Veranlagung und des hoffentlich richtigen Managers und dann muss man die Investition ständig weiter kontrollieren“, so der WPV-CEO.

Für sein Versorgungswerk hat er in den vergangenen Jahren die Anzahl der Mitarbeiter im Investment- und im Risikomanagement über die vergangenen Jahre stetig erhöht. Neben dem neuen Leiter für Kapitalanlagen hatte er vor gut einem Jahr unter anderem Dajana Brodman eingestellt, die zuvor stellvertretende Leiterin für alternative Anlagen bei der Bayerischen Versorgungskammer war.

Das Portfolio der WPV wird derzeit restrukturiert und in einen deutschen Spezialfonds sowie zwei Luxemburger Fonds für Immobilien und alternative Anlagen eingeteilt. Diese Fonds sind bereits nach dem neuen KAGB aufgesetzt, bestätigte Korfmacher.

<link http: www.institutional-investment.de content investor-news artikel external-link-new-window external link in new>In diese Luxemburger Fonds werden auch eventuelle zukünftige direkte Immobilieninvestitionen fließen, die die WPV Ende vergangenen Jahres angekündigt hat.

Laut Korfmacher werden Kategorien wie Core, Core Plus oder Value Add, „vor allem für Marketingzwecke“ gebraucht. Für ihn ist es am wichtigsten, die Chancen und die Risiken des einzelnen Immobilieninvestments zu verstehen. Am liebsten investiert er „opportunistisch in Core-Objekte“.

<link http: www.institutional-investment.de content asset-allocation artikel external-link-new-window external link in new>Was indirekte Investitionen in Spezialfonds betrifft, begrüßt er den SFIX-Index, der nun von der IPD und BVI erstellt wird, weil er mehr Transparenz für Investoren schaffe. Für Korfmacher ist der Index „auf dem besten Weg, eine Benchmark für Peer-Group-Vergleiche von Managern“ zu werden und vielleicht auch eine zusätzliche Messgröße für performanceabhängige Gebühren“.

Er betonte, dass es in Zukunft ein Ausschlusskriterium sein könnte, wenn ein Vermögensverwalter nicht gewillt ist, Daten an den Index weiterzugeben. „Es ist eine Frage des >comply or explain<“, so Korfmacher abschließend.