„Wir haben den Anteil von Bankanleihen schon zurückgefahren, aber wir wollen ihn noch weiter verringern“, hält der Chef des Versorgungswerks fest, das rund 1,4 Mrd. Euro verwaltet.
Laut Korfmacher könnte das ein Geschäftsfeld für Asset Manager sein, da seiner Meinung nach bislang das notwendige Research über Unternehmensanleihen und Staatsanleihen noch nicht ausreichend abgedeckt ist und kleinere Kassen diese Recherchearbeit nicht selbst durchführen könnten.
Sein Versorgungswerk will ebenfalls einen Teil dieses Credit Research auslagern, weil das eines der wenigen Dinge ist, die man „im Moment nicht selbst machen will“. Generell glaubt Korfmacher, dass das WPV seine Zielrendite auch mit einer 70%igen Anleihequote trotz des niedrigen Zinsumfelds schaffen kann. „Mit einer moderaten Inflation, die das wahrscheinlichste Szenario ist, sollte es kein Problem sein, den Rechnungszins zu erreichen.“
Darüber hinaus noch eine Inflationsabgeltung zu erreichen, werde allerdings eine Herausforderung. Die Diversifikation der Anlagen – zum Beispiel mittels Immobilien – werde einen gewissen Schutz bieten. Außerdem sieht Korfmacher bei schnell wachsenden Vorsorgeeinrichtungen kein allzu großes Problem, wenn die Zinsen wieder ansteigen.
„Die meisten Anleihen-Portfolios sind Buy-and-Hold-Investitionen, die an Wert verlieren, wenn die Zinsen steigen. Aber schnell wachsende Fonds wie wir, können von gestiegenen Zinsen durch die einfließenden Neugelder profitieren“, erläutert Korfmacher. Auf der anderen Seite würde ein „Japan-Szenario“ mit einer lang anhaltenden Deflation ein „großes Problem“ nicht nur für das WPV sondern für alle institutionellen Investoren, die einen Rechnungszins erreichen müssen, darstellen.