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WPV warnt vor Integration der Versorgungswerke in das staatliche Rentensystem

Jene, die eine Integration der berufständischen Versorgungswerke in das staatliche Rentensystem fordern, würden eine böse Überraschung erleben, denn ein solcher Schritt würde das System gefährden, sagt Hans-Wilhelm Korfmacher, Geschäftsführer des Versorgungswerks für Wirtschaftsprüfer.

Nach der Finanzkrise wurden wieder Stimmen von Kritikern laut, die jene in den 1950er-Jahren aus dem staatlichen Rentensystem ausgeschlossenen Berufsgruppen als Einzahler in die umlagefinanzierte erste Säule integrieren wollen. Derzeit wären das in etwa 700.000 Ärzte, Steuerberater, Wirtschaftsprüfer und andere Mitglieder der „freien Berufe“.

Korfmacher warnt jedoch diese Kritiker, dass die Langlebigkeit in diesen Berufsgruppen viel höher ist, als im Bevölkerungsdurchschnitt.

Das durchschnittliche Alter ist in der Gesamtbevölkerung zwischen 1991 und 2002 um 1,8 Jahre bei Männern und 1,5 Jahren bei Frauen angestiegen. Die Langlebigkeits-Tabellen der Versorgungswerke mussten jedoch für den gleichen Zeitraum um 3,4 Jahre für Männer und 2,2 Jahre für Frauen angehoben werden, erläutert Korfmacher.

Insgesamt ist die Lebenserwartung für einen 60 Jahre alten Mann rund 19,4 Jahre, wenn er der allgemeinen Bevölkerung, aber 23,9 Jahre wenn er einem „freien Beruf“ angehört. Bei Frauen ist der Unterschied 3,2 Jahre, wobei eine den „freien Berufen“ angehörige 60-jährige Frau durchschnittlich noch 27,1 Jahre lebt. „Sollten die Versorgungswerke in das staatliche Rentensystem integriert werden, wäre das eine große Belastung für das System,“ so Korfmacher. Darüber hinaus hielt er fest, dass bestehende Ansprüche in den Versorgungswerken nicht angetastet werden können.

„Wir haben über 80 funktionierende Systeme, die ohne staatliche Subventionen funktionieren – es macht keinen Sinn, ein ‚winning team’ auszutauschen“, fügt er hinzu. Sein eigenes Versorgungswerk, das 15 deutsche Bundesländer umfasst und derzeit ein Vermögen von 1,4 Mrd. Euro verwaltet, erwirtschaftete auch 2008 eine positive Nettorendite (3,6%). Für 2009 wird das Versorgungswerk eine Nettorendite von mehr als 4% ausweisen, das ist der Langzeit-Rechnungszins, der erreicht werden muss.