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Zukunftsversprechen: Heute 4% zu garantieren ist „unverantwortlich“

Die Mitglieder des BVV haben die Änderungen im „Future Service“ angenommen.

Mit großer Mehrheit haben die Mitglieder des BVV, der derzeit rund 26 Mrd. Euro an Vorsorgevermögen für den deutschen Finanzbereich verwaltet, den Änderungen in den Garantien für noch zu erwerbende Ansprüche („Future Service“) angenommen.

Im derzeitigen Niedrigzinsumfeld hatte die BVV beschlossen, die derzeitige 4% Garantie für Rentenansprüche, die ab 2017 erworben werden, aufzuheben.

Insgesamt verringert sich dadurch der garantierte Rentenanstieg jährlich um 24%.

„Wir haben beschlossen, ab 2017 für neue Beiträge nicht mehr das Versprechen abzugeben, diese für Jahrzehnte in jedem Jahr ohne Ausnahme mit 4% zu verzinsen”, sagte Rainer Jakubowski, Vorstandsmitglied und CFO der BVV, 
im Gespräch mit unserer Redaktion.

„Wir haben das, was in der Vergangenheit an Ansprüchen aufgebaut wurde, nicht angetastet, sondern nur die Zukunft an das Marktumfeld angepasst”, betonte er.

Jakubowski erläuterte ferner, dass die Mitglieder des BVV, der als Verein auf Gegenseitigkeit organisiert ist, „verstehen, dass solche Maßnahmen im derzeitigen Marktumfeld notwendig sind“.

Bei der Mitgliederversammlung stimmten jeweils über 90% sowohl der Arbeitnehmer- als auch der Arbeitgebervertreter den Änderungen zu, die einerseits die Pensionskasse betreffen und andererseits die Versorgungskasse, bestätigte der BVV-CFO.

„Andere Anbieter werden in naher Zukunft ähnliche Schritte setzen müssen“, zeigte er sich überzeugt.

Allerdings sagte Jakubowski, dass von den Mitgliedern viele Fragen gestellt wurden und dass mit über 100 Firmenvertretern persönliche Gespräche geführt wurden, um dieses Abstimmungsergebnis zu erreichen – „aber Mitgliederbeteiligung ist Teil unserer Tradition“.

Freiwillig haben „einige große Mitglieder“ bereits Zusagen gemacht, zusätzliche Beiträge zu leisten, um die zukünftigen Anpassungen auszugleichen.

„Es gibt bereits nennenswerte Commitments von einigen Mitgliedern und wir werden über die nächsten Monate sehen, wer noch folgen wird“, sagte Jakubowski.

Er betonte, dass es „traurig ist, dass solche Maßnahmen jetzt gesetzt werden müssen“ - aber auch, dass dies nicht deshalb geschehe, weil die BVV schlechte Investitionen getätigt habe.

Im vergangenen Jahr hat die BVV eine Nettoverzinsung von 3,4% ausgewiesen.

„Wir haben das trotz einer Niedrigzinsphase erreicht, die nichts anderes ist als eine ‚Naturkatastrophe’, die von den Zentralbanken geschaffen wurde“, so Jakubowski.