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Zweiter Verkauf einer Pensionskasse dieses Jahr

Cofra-Gruppe überträgt Prudentia PK an die Run-Off-Plattform Frankfurt Leben.

Die Cofra-Gruppe, zu der auch die Textilhandelskette C&A gehört, hat die Prudentia Pensionskasse an die Frankfurt Leben verkauft.

Insgesamt sollen 1,8 Mrd. Euro an verwaltetem Vermögen und rund 50.000 Verträge von ehemaligen und aktiven Mitarbeitenden von C&A in Deutschland übertragen werden.

Dieser Verkauf ist bereits die zweite Übertragung einer Pensionskasse in diesem Jahr, nachdem die AXA ihre Pro bAV PK mit 3 Mrd. Euro verwaltetem Vermögen im Februar ebenfalls an die Frankfurt Leben veräußert hat.

Mit dem neuen Kauf wächst das verwaltete Vermögen der Frankfurt Leben, die auf Run-Off-Geschäfte spezialisiert ist, auf rund 10 Mrd. Euro.

Der Spezialist für geschlossene Geschäftsfelder und Portfolien ohne Neuzugänge wird die Rentenpläne von C&A weiterführen und auch die Auszahlungen übernehmen, so die Frankfurt Leben in einer Presseaussendung.

Frankfurt Leben, die mehrheitlich im Besitz des chinesischen Finanzdienstleisters Fosun steht, ist eine von mehreren Run-Off-Plattformen, die seit rund zwei Jahren in Deutschland das Geschäft aufgenommen haben.

Sowohl Lebensversicherer als auch deutsche Pensionskassen kämpfen mit dem Niedrigzinsumfeld und Garantien, die sie in einer völlig anderen Marktphase gemacht haben.

Durch den Verkauf können Unternehmen Verpflichtungen aus ihren Bilanzen nehmen.

Darüber hinaus profitieren geschlossene Rentenpläne mit einer schrumpfenden Mitgliederanzahl von Synergie-Effekten bei Run-Off-Plattformen, bestätigen Experten.

Die Prudentia Pensionskasse, die nun an Frankfurt Leben verkauft wurde, nahm 1971 ihren Betrieb auf und verwaltete seither einen Teil der betrieblichen Altersvorsorge des C&A-Konzerns in Deutschland.

Weder C&A noch Prudentia veröffentlichten ein Statement zu dem Verkauf.

„Wir sind uns der Wichtigkeit der betrieblichen Altersversorgung für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der COFRA-Gruppe, insbesondere jenen von C&A, bewusst. Der Verantwortung für diese Sozialleistung werden wir uneingeschränkt gerecht“, erklärte dazu Bernd Neumann, Vorstand Finanzen der Frankfurter Leben-Gruppe, in einer Pressemitteilung.

Die Übertragung der Verpflichtungen und des Vermögens muss noch von der deutschen BaFin genehmigt werden.

Der Verkauf der deutschen Pensionskasse durch die Cofra-Gruppe könnte in Zusammenhang mit den Verkaufsgerüchten rund um C&A stehen, die derzeit in deutschen Medien analysiert werden.

Sowohl die Cofra-Gruppe als auch die Familie Benninkmeijer, die seit dem 19. Jahrhundert in die Geschäfte von C&A involviert ist, sind sehr verschwiegen – nur wenige Finanzinformationen sind öffentlich zugänglich.

Lesen Sie mehr über Run-Off-Geschäfte und die Rolle der Versicherer in der deutschen betrieblichen Altersvorsorge in der englischsprachigen April-Ausgabe von IPE oder hier online: https://www.ipe.com/pensions/country-reports/germany/germany-a-pensions-transition/10023892.article