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„Behavioral Finance ist der große Bogen, der die Veranstaltung umfasst“

IPE Institutional Investment Chefredakteur Frank Schnattinger sprach mit

Ralf Frank, MBA, Geschäftsführer, und Ulf Mayer, CEFA, Leiter der DVFA-Finanzakademie, über das CIIA – Certified International Investment Analyst -Programm in Deutschland und das anstehende 1. CIIA-Symposium am 16. Oktober in Frankfurt am Main.

 

Ralf Frank (oben) und Ulf Mayer

IPE Institutional Investment: Lassen Sie uns zunächst auf 10 Jahre CIIA-Programm zurück blicken…
Mayer: Im Prinzip müssen wir da bis in das Jahr1987 zurückgehen, als der Vorläufer, der DVFA-Investmentanalyst als Qualifizierungs- programm aufgelegt wurde. Daraus wurde fünf Jahre später auf europäischer Ebene der CEFA und 2003 auf globaler Ebene dann der CIIA. Inzwischen betreiben Verbände in 34 Ländern das Programm mit mittlerweile 7.000 Absolventen. Nimmt man die Zeit des CEFA dazu, sprechen wir alleine über 13.500 Titelträger in Europa.

IPE Institutional Investment: Was hat sich inhaltlich am Programm getan?
Mayer: Viele Themen, die 1987 Bestandteil waren, finden Sie auch heute noch im deutschen Teil des Programms. Natürlich haben sich diese über die Jahre weiterentwickelt, sind im Kern aber immer noch elementarer Inhalt. Denken Sie nur an die Portfoliotheorie oder die Bewertung von Aktien, Renten und Derivaten. Auf der anderen Seite stehen natürlich Themen wie Regulierung, die erst im Lauf der Zeit entsprechend an Bedeutung gewonnen haben.

IPE Institutional Investment: CIIA vs. CFA – wo sehen Sie die großen Unterschiede?
Frank: Man muss hier sicher zwei Ebenen betrachten, die inhaltliche und die organisatorische. Auf der inhaltlichen Seite gibt es sicher eine nicht unwesentliche Deckungsgleichheit. Ein großer Unterschied ist im Bereich der Rechnungslegung zu sehen, wo der CFA durch den US-Background stark auf US-GAAP setzt, während der CIIA hier die in Europa üblichen IFRS-Vorschriften beinhaltet. Ebenso lässt der CIIA mehr Raum für lokale Besonderheiten in den Bereichen Regulierung und Marktstrukturen.

IPE Institutional Investment: Deutlich mehr Unterschiede sehen Sie bei der Organisation?
Mayer: Ganz signifikant. Während der CFA stark auf das Thema Selbststudium setzt und dadurch eine ganze Lernindustrie um das Programm herum entstanden ist, sieht der CIIA Präsenzunterricht vor. Die Teilnehmer erhalten nach ihrer Anmeldung in einem Gesamtpaket alles zur Verfügung gestellt, was für einen erfolgreichen Abschluss nötig ist. Deutlich kürzer ist daher beim CIIA die Qualifizierungsdauer. Wir liegen hier bei sieben Monaten gegenüber mindestens zweieinhalb Jahren beim CFA.

Frank: Entsprechend höher liegt auch die Bestehensquote beim CIIA. Die lange Lerndauer geht dem Alter entsprechend oft mit Themen wie Partnerschaft, Kindern aber auch starken Anforderungen im parallel laufenden Beruf einher. Entsprechend schwer ist das oftmals über die Dauer zu planen und zu managen. Sieben Monate „Augen zu und durch“ kann da die bessere Variante darstellen, wie uns Teilnehmer und deren Arbeitgeber auch immer wieder bestätigen.

IPE Institutional Investment: Auch das Thema persönliches Netzwerk ist ein nicht ganz unerheblicher Faktor solcher Programme. Dies spiegelt sich im nun erstmals organisierten CIIA-Symposium ihres Hauses wieder. Was darf man hier konkret erwarten?
Frank: Behavioral Finance ist sicher der große Bogen, der die Veranstaltung umfasst. Wir wollen als Verband dabei neben aller wissenschaftlichen Modellierung bei Investments auch das Verständnis für Investmententscheidungen in den Vordergrund rücken. Getreu Warren Buffet könnte man sagen, investiere in Unternehmen die du verstehst. Ein Plädoyer an die eigene Urteilskraft sozusagen.
Mayer: Für uns als Berufsverband ist es auch sehr spannend, die Frage zu stellen, wie sich solche Theorien als Teil von Investmententscheidungen in die Praxis umsetzten lassen. Gerade auch als Blick über den Tellerrand hinaus.

IPE Institutional Investment: Beim Blick auf die Referenten fällt die Mischung aus Theorie und Praxis auf…
Frank: Das ist absolut gewollt, neben der Lehre, vertreten durch zwei Universitäts- professoren – sollen natürlich auch die Praktiker zu Wort kommen. Dazu möchte ich – trotz des durchweg hochklassig besetzten Referentenfeldes – Ingo Meinert als Keynote-Sprecher hervorheben. Ein exzellenter Referent mit dem spannenden Thema „Finanzrepression– Verzerrung von Geldpreisen?“.

IPE Institutional Investment: Vielen Dank für die Information, wir freuen uns auf die Veranstaltung am 16. Oktober.

<link http: www.dvfa.de ciia-symposium>VERANSTALTUNGSLINK: 1. CIIA-Symposium