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Buchbesprechung „Über die Psychologie des Geldes“

In der Welt der Finanzen wird oft die technische Analyse und das Zahlenwerk betont, doch Morgan Housels Werk „Über die Psychologie des Geldes“ lenkt den Blick auf die oft unterschätzten psychologischen Faktoren, die unser Verhältnis zu Geld prägen. Diese Buchbesprechung soll die wissenschaftlichen Aspekte des Buches beleuchten und dessen Beitrag zur Finanzpsychologie hervorheben.

Hans-Jürgen Dannheisig zu „Über die Psychologie des Geldes”

1. Theoretischer Rahmen: Housel greift auf interdisziplinäre Forschung zurück, um zu erklären, wie psychologische Prinzipien das finanzielle Verhalten beeinflussen. Er verknüpft Erkenntnisse aus der Verhaltensökonomie mit realen Szenarien, um zu zeigen, dass finanzielle Entscheidungen selten rein rational getroffen werden.

2. Methodische Herangehensweise: Der Autor nutzt narrative Elemente, um komplexe psychologische Konzepte zugänglich zu machen. Durch die Analyse von Fallstudien und historischen Ereignissen bietet Housel eine qualitative Untersuchung der menschlichen Natur im Umgang mit Geld.

3. Empirische Evidenz: Housel untermauert seine Thesen mit empirischen Beispielen, die die Varianz im finanziellen Erfolg von Individuen aufzeigen. Er diskutiert, wie externe Faktoren wie Glück und individuelle Risikobereitschaft finanzielle Ergebnisse beeinflussen können.

4. Kritische Reflexion: Eine kritische Auseinandersetzung mit Housels Darstellung muss vor allem beleuchten, ob die – oft sehr einfachen – Beispiele geeignet sind. Es gilt zu hinterfragen, inwieweit die anekdotischen Beweise verallgemeinerbar sind und welche Limitationen sich aus der narrativen Darstellung ergeben. Insgesamt ergibt sich hieraus die Einschränkung des Nutzens auf eine semi-professionelle Leserschaft.

5. Praktische Implikationen: Das Buch bietet wertvolle Einsichten für die Praxis, insbesondere für diejenigen, die ihre persönlichen finanziellen Entscheidungen verbessern möchten. Housel gibt konkrete Tipps, wie man emotionale Impulse beim Investieren erkennen und kontrollieren kann.

Fazit und wissenschaftliche Relevanz: „Über die Psychologie des Geldes“ ist ein anerkanntes Werk, das die Wichtigkeit psychologischer Faktoren im Finanzwesen betont. Es ist eine empfehlenswerte Lektüre für alle, die ein tieferes Verständnis für die komplexen Wechselwirkungen zwischen Psychologie und Finanzen entwickeln möchten.

Es gibt eine Reihe von Büchern im Bereich Finanzpsychologie, die ebenfalls hilfreich sind. Hier sind einige Empfehlungen:

1. „Geld allein ist auch eine Lösung“ von Mike Hager
Dieses Buch bietet einfache Wahrheiten über Wohlstand und Reichtum und zeigt auf, wie man finanziell frei werden kann.

2. „Warum hat mir das niemand früher über Geld verraten“ von Mario Lochner
Ein Buch, das sich mit den Dingen rund um das Thema Geld befasst, die man eigentlich wissen sollte, aber oft nicht beigebracht bekommt.

3. „Über Geld nachdenken“ von Nikolaus Braun
Anstatt zu sagen, was man mit Geld tun soll, hilft dieses Buch dabei, zu verstehen, warum Geld für einen selbst wichtig ist.

4. „Besser mit Behavioral Finance – simplified“ von Raimund Schriek
Dieses Buch geht auf die Finanzpsychologie in Theorie und Praxis ein und erklärt, wie Wahrnehmung und Informationsverarbeitung das Entscheidungsverhalten bestimmen. Dieses Buch ist für professionelle Entscheider in Sachen Vermögensverwaltung die bessere Wahl.

Diese Bücher bieten verschiedene Perspektiven und Einsichten in die Psychologie des Geldes und können helfen, finanziellen Entscheidungen besser zu verstehen und zu optimieren. Sie sind sowohl für Einsteiger als auch – teilweise – für erfahrene Investoren geeignet.

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Das Buch: „Über die Psychologie des Geldes”, 224 Seiten

Herausgeber: FinanzBuch Verlag (2021)

Autor: Morgan Housel

Sprache: Deutsch

ISBN-13: 9783959724432

Der Rezensent: Hans-Jürgen Dannheisig ist in vielen Berufen daheim. Als gelernter Metzger ebenso wie als Organisationsprogrammierer. Nach Studienabschlüssen rund um Ökonomie machte er zunächst eine Karriere als linker Banker bei einer Gewerkschaftsbank, um später das Investmentgeschäft einer alten Privatbank zu verantworten. Erste Gehversuche im Bereich nachhaltige Investments landeten auf Nebengleisen. Erst mit der Gründung eigener Beratungsunternehmen rückte das Thema Transformation der Finanzwirtschaft für ihn mehr in den Fokus. Hans-Jürgen Dannheisig übernimmt „Fairantwortung“, indem er heute als Business Angel in Impact-starke Unternehmen investiert und mit einer auf Impact Investing spezialisierten Beratungsfirma sowie als Herausgeber von – auf diese Themen spezialisierten – Finanzmedien zur Transformation von Finanzwirtschaft und Gesellschaft beiträgt.